AFRIKA/LIBYEN - Bischof Martelli: „Ich bin beeindruckt von der Solidarität, die zwischen Christen und Muslimen entstanden ist“

Donnerstag, 1 März 2012

Tripolis (Fidesdienst) – „Ich bin zutiefst beeindruckt von der professionellen Ernsthaftigkeit und dem Zeugnis, mit denen Krankenschwestern aus den Philippinen und Indien jeden Tag ihre Arbeit im Krankenhaus in Sirte verrichten“, so der Apostolische Vikar in Tripolis, Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli, nach einem Besuch in der katholischen Gemeinde in Sirte.
„Ich war positiv beeindurckt von dem Klima der Solidarität, das ich vorgefunden habe: man müsste ein Buch schreiben über diese tiefe Freundschaft, die durch die gemeinsame Erfahrung des Krieges zwischen Muslimen und Christen entstanden ist. Das Krankenhaus gibt ein in englischer und arabischer Sprache erscheinendes Mitteilungsblatt heraus und die dort erscheinenden Artikel bringen den Wunsch nach Aussöhnung zum Ausdruck“, so Bischof Martinelli.
Der Bischof fügt hinzu, dass sich auch die Lage in der Region um Tripolis beruhigt hat. „Es wird das Bemühen aller im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen sichtbar. Außerdem kehren viele Auswanderer und Gastarbeiter zurück, die im Krieg das Land verlassen hatten. Sie wollen alle einen Beitrag zum Aufbau des neuen Libyen leisten. Die öffentlichen Dienstleistungen sind wieder gewährleistet, auch wenn sie noch nicht optimal funktionieren. Seit einigen Tagen wurde zum Beispiel auch die Verteilung der Post wieder aufgenommen.“
„Wenn wir ein neues Libyen aufbauen wollen, dann ist es von wesentlicher Bedeutung, dass Aussöhnung stattfindet“, so der Apostolische Vikar. „Leider hat es auch viele Verwüstung und Leid gegeben, sowohl in Sirte als auch in Misrata. Auf der einen Seite leiden viele noch unter den Folgen der Enteignung im Rahmen der jüngsten politischen Entwicklungen, doch es gibt auch ein fruchtbares Bemühen um Aussöhnung“, so Bischof Martinelli abschließend. (LM) (Fidesdienst, 01/03/2012)


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