ASIEN/PAKISTAN - Bemühen um „Aussöhnung“ unter religiösen Minderheiten und muslimischen Gruppen in Sindh

Freitag, 11 November 2011

Hyderabad (Fidesdienst) – Nach dem Mord an vier hinduistischen Ärzten in einem Krankenhaus in Chak, im Norden der pakistanischen Provinz Sindh (vgl. Fidesdients vom 08/11/2011) gibt es Versuche, religiöse Minderheiten, insbesondere Hindus, mit muslimischen Gruppen zu versöhnen. Der Mord wurde vermutlich von Mitgliedern eine lokalen muslimischen Bruderschaft verübt (die Polizei hat 13 Verdächtige festgenommen), nachdem es zu Streitigkeiten im Zusammenhang mit der Zwangsheirat und Zwangsbekehrung einer jungen hinduistischen Frau gekommen war. Hinduistische und christliche religiöse Minderheiten forderten bei öffentlichen Kundgebungen und im Rahmen eines Hungerstreiks umfassendere Schutzmaßnahmen der Regierung.
Die „All Pakistan Minorities Alliance“ (APMA), die von dem ermordeten katholischen Minderheitenminister Shahbaz Bhatti gegründet wurde und sich für den Schutz von Minderheiten einsetzt, veranstaltet nun mehrere Treffen, bei denen Mitglieder der hinduistischen Gemeinschaft, Vertreter der Muslime, Christen und Vertreter der lokalen Behörden sich um Versöhnung bemühen. Paul Bhatti, der derzeitige APMA-Vorsitzende und Bruder des ermordeten Ministers, der gegenwärtig auch Sonderberater des pakistanischen Premierministers für Minderheiten ist, erklärt im Gespräch mit dem Fidesdienst: „In dieser Phase müssen wir uns um Aussöhnung bemühen und soziale und religiöse Spannungen überwinden. Was passiert ist, ist beklagenswert und eine Niederlage für den Staat. Staatspräsident Al Zardari hatte mehr Schutz versprochen“. Bhatti betrachtet unter anderem auch die Lehrpläne des Landes als Ursache des Problems: „Als APMA setzen wir uns auch für neue Lehrpläne in Pakistan ein, damit die Mentalität des Hasses und der Intoleranz gegenüber religiösen Minderheiten überwunden wird, die man bereits an Grundschulen lehrt“. (PA) (Fidesdiesnt, 11/11/2011)


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