ASIEN/PAKISTAN - Anwälte fordern Freilassung einer wegen Blasphemie für eine zu 25 Jahren Haft verurteilte Christin

Samstag, 29 Oktober 2011

Lahore (Fidesdienst) – Um Freilassung gegen Kaution bittet eine junge Christin, die auf der Grundlage des umstrittenen Blasphemieparagraphen zu einer Haftstrafe verurteilt wurde: es handelt sich um die Christin Ruqqiya Bibi, die bereits 2010 vom Gericht in Kasur (Punjab) zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde, weil sie „den Koran beleidigt“ haben soll, indem sie das Buch zusammen mit ihrem Mann Munir Masih mit ungewaschenen Händen anfasste. Der Ehemann wurde ebenfalls verurteilt.
Nach achtmonatiger Haft fordern die Anwälte der Frau, die das „Centre for Legal Aid, Assistance and Settlement (CLAAS)“ zur Verfügung stellt, vom Hohen Gericht in Lahore die Freilassung gegen Kaution. Das Gericht wird voraussichtlich am 10. November über den Antrag entscheiden. Der Ehemann wurde gegen Kaution bereits freigelassen, doch wie Beobachter im Gespräch mit dem Fidesdienst betonen, „riskieren beide, dass sie Opfer außergerichtlicher Hinrichtungen werden, die von radikalislamischen Extremisten verübt werden, die nicht tolerieren, dass Verurteilte, die sich der Blasphemie schuldig gemacht haben, sich auf freiem Fuß befinden“. „Die Geschichte der Eheleute Masih ist ein klassisches Beispiel für den Missbrauch des Blasphemieparagraphen und die Verfolgung von Christen in Pakistan“, so der Beobachter abschließend. (PA) (Fidesdienst, 29/10/2011)


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