AMERIKA/BOLIVIEN - Kirche zum Baustopp für Straße durch einen Naturpark: „Beweis für Solidarität und Engagement zum Wohl der Indios“

Dienstag, 25 Oktober 2011

La Paz (Fidesdienst) – Insgesamt 75 Tage nach Beginn der Protestkundgebungen beschloss der bolivianische Staatspräsident Morales nicht nur den endgültigen Baustopp für die Straße durch den Naturpark „Isiboro Sécure“ (TIPNIS), sondern auch die „Unantastbarkeit“ des Naturschutzgebietes.
Die katholische Kirche versuchte seit Beginn der Proteste zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln (vgl. Fidesdiesnt vom 20/09/2011). Der vom bolivianischen Staatsoberhaupt beschlossene Baustopp ist ein Sieg für die Demonstranten. Die „Unantastbarkeit“ des Naturparks gehört zu den wichtigsten Forderungen der Indios. Der Präsident ordnete an, dass künftig bei jeder Art von Bauarbeiten in dem Gebiet im Vorfeld Beratungen mit den Einwohnern stattfinden müssen.
Zu Beginn der Protestkundgebungen bezeichnete die Regierung die Initiative der Indios als illegal und ließ den Marsch wenige Tage später in Yucomo aufhalten (vgl. Fidesdienst vom 27/09/2011).
Die katholische Kirche unterstützte unterdessen die Anliegen der Demonstranten und versorgte sie während des Marsches mit Lebensmitteln und warmer Kleidung nach einem plötzlichen Kälteeinbruch auf der Hochebene vor La Paz (vgl. Fidesdienst vom 05/10/2011).
Bei der Ankunft in der bolivianischen Hauptstadt schlossen sich dort über 500.000 Menschen den Demonstranten an. Erzbischof Edmundo Luis Flavio Abastoflor Montero von La Paz begrüßte die Demonstranten vor Ort und feierte einen Gottesdienst mit ihnen. In seiner Predigt erinnerte der Erzbischof daran, dass die Rechte aller im Zeichen der Gerechtigkeit und der Achtung des Gemeinwohls geschützt werden müssen.
Am gestrigen 24. Oktober hatte Caritas Bolivien in einer Verlautbarung „Freude im Hinblick auf diesen Wunderbaren Beweis der Achtung christlicher Werte und einer Kultur der Solidarität unter den Menschen in La Paz und in der bolivianischen Gesellschaft“ geäußert. „Wir sind Zeugen einer Haltung der Liebe, des Mitgefühls und der Gastfreundschaft im Dienst der Rechte der indigenen Völker und zum Schutz des Naturparks „Isiboro Sécure“ (TIPNIS). Dies sind christliche Gesten im Zeichen des Evangeliums“ (CE) (Fidesdienst, 25/10/2011)


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