AFRIKA/KENIA - Somalische Flüchtlingsfrauen werden Opfer von Vergewaltigungen und sexuellem Missbrauch

Montag, 24 Oktober 2011

Dadaab (Fidesdienst) – „Wie aus einer Untersuchung des Programms zu geschlechterspezifischer Gewalt (GBV) hervorgeht, gehören in Dadaab Vergewaltigungen und sexueller Missbrauch zu den größten Problemen der Frauen und Mädchen, die aus Somalia fliehen mussten. Diese Probleme existieren, wenn auch in geringerem Maß auch in den Camps weiter“, heißt es in einer Verlautbarung des GBV-Programms des Internationalen Roten Kreuzes (ICRC) in Dadaab, die dem Fidesdienst vorliegt. Bisher gab es im Zeitraum zwischen Januar und Juli 2011 insgesamt 30 Vergewaltigungen, wie das UNHCR aus Dadaab mitteilt. Nicht alle Frauen sprechen über die von ihnen erlittene Gewalt, aus Angst davor, danach Schlimmeres ertragen zu müssen. Für viele, die sich jeden Tag auf den Weg nach Dadaab machen ist bereits die Flucht entsetzlich qualvoll. Die meisten Frauen tragen bei der Flucht ihre Kinder auf dem Rücken. Viele haben auch das wenige Hab und Gut dabei, das sie aus ihren Wohnungen in Somalia retten konnten. Nach der Ankunft in Dadaab beantragen die meisten Frauen den Flüchtlingsstatus und lassen sich und ihre Kinder ärztlich untersuchen. Im Camp erhalten sie ein Zelt und Haushaltsgeräte. Die Zelte verfügen weder über eine schließbare Tür noch über Fenster, Möbel oder ein Bett, doch für die Flüchtlingsfrauen ist es ein neues Zuhause. Viele sind bereits seit 1991 hier, als das Camp eröffnet wurde. Viele Frauen beklagen, dass sie sich in den Camps nicht sicher fühlen und vor allem nachts in den provisorischen Unterkünften Angst haben. Viele werden auch von den eigenen Partnern misshandelt. Die größte Gefahr besteht für die Frauen des Camps, wenn sie sich entfernen müssen, um Holz zu besorgen. (AP) (Fidesdienst, 24/10/2011)


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