AFRIKA/LIBYEN - Bischof Martinelli beklagt: „Die Situation in den Krankenhäusern bleibt weiterhin dramatisch: die internationale Staatengemeinschaft muss mehr tun“

Montag, 17 Oktober 2011

Tripolis (Fidesdienst) – „Die Unruhen sind begrenzt, doch es ist offensichtlich, dass auch Personen daran beteiligt sind, die mit dem alten Regime in Verbindung stehen. Insgesamt scheint die Situation jedoch unter Kontrolle zu sein“, so der Apostolische Vikar von Tripolis, Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli, zum Fidesdienst, nach den Unruhen, zu denen es am 14. Oktober in der libyschen Hauptstadt Tripolis zwischen Soldaten des Libyschen Übergangsrates (CNT) und Anhängern Gaddafis gekommen war. Bei den mehrstündigen Gefechten starben nach Angaben des CNT drei Menschen, rund 30 wurden verletzt.
Unterdessen halten auch in den Hochburgen der Gaddafi-Anhänger Syrte und Bani Walid die Gefechte an. Zahlreiche Soldaten werden verletzt, viele wurden von Heckenschützen getroffen. „In den Krankenhäusern bleibt die Situation weiterhin dramatisch“, so der Apostolische Vikar von Tripolis weiter, „Ein Großteil der Verwundeten haben Verletzungen am Rückgrat. Dies bereitet uns besondere Sorgen. Wir wissen nicht, wie wir so viele Notfälle bewältigen sollen. Die Situation ist dramatisch und das schmerzt mich sehr. Ich bitte um Hilfe, da wir abgesehen von der Versorgung mit Medikamenten auch mehr Möglichkeiten für die Versorgung der Schwerverletzten in spezialisierten Einrichtungen brauchen. Die Medikamente sind mit Sicherheit nützlich, doch diese jungen Männer brauchen direkte Versorgung. Es handelt sich um lauter junge Männer, die bei den Gefechten verletzt wurden. Die Libyer zeigen untereinander große Hilfsbereitschaft bei der Versorgung der Verletzten, doch das reicht nicht, wir müssen von Seiten der internationalen Staatengemeinschaft mehr tun!“, so Bischof Martinelli abschließend. (LM) (Fidesdienst, 17/11/2011)


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