ASIEN/INDONESIEN - Druck auf indonesischen Christen: Kirchen werden geschlossen oder abgerissen

Donnerstag, 29 September 2011

Jakarta (Fidesdienst) – In Indonesien wurden während des Jahres 2010 insgesamt 47 christliche Kirchen geschlossen. In den ersten vier Monaten des Jahres 2011 wurden bereits 9 christliche Kultstätten geschlossen oder demoliert: wie das „Jakarta Christian Communication Forum (FKKJ)“ mitteilt, handelt es sich um Kirchen die als „illegal“ oder „nicht genehmigt“ erachtet und deshalb on den zivilen Behörden auf Java und in anderen Provinzen des indonesischen Archipels geschlossen werden.
In einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt, stellt sich das Forum der Christen, in dem sich Vertreter der verschiedenen christlichen Konfessionen zusammenschließen, die Frage, „weshalb dies nur für christliche Kirchen und nicht auch für die anderen Kultstätten gilt“ und beklagt in diesem Zusammenhang Diskriminierung und Druckausübung auf Christusgläubige. Offiziell können Schließungen beschlossen werden, wenn es sich um „Wohnungen handelt, die ohne Genehmigung als Kultstätte benutzt werden“ und nicht über eine Mindestanzahl von 60 Gläubigen verfügen. Doch meistens werden solche Beschlüsse gefasst, nachdem es zu Protesten durch radikalislamischen Gruppen gekommen war, wie es in den Vorstädten von Jakarta geschieht, wo vor allem die islamitische Gruppe „Islamic Defenders Front“ (FPI) weit verbreitet ist. (vgl. Fidesdienst vom 23/07/2011).
„Christen werden oft als Ausländer betrachtet, die in ein Territorium eindringen“, so das Forum, das „angemessene Antworten“ vorschlägt: „Wir müssen bereit sein, Hindernisse zu überwinden; wir müssen die Bestimmungen kennen und rechtliche Schritte ergreifen; wir müssen die zivilen Behörden um Gehör bitten; wir müssen in den Medien präsent sein; wir müssen uns um einen konstruktiven Dialog mit den lokalen muslimischen Religionsführern bemühen und die gegenseitige Verständigung fördern; wir müssen mit den Einheimischen freundschaftliche Beziehungen knüpfen und positive Initiativen auf den Weg bringen“. Denn Christen wollen in Indonesien „ein Segen für die Gesellschaft und das Land sein“. (PA) (Fidesdienst, 29/09/2011)


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