AMERIKA/BOLIVIEN - Bischöfe zu den Protesten zum Schutz des Naturparks TIPNIS: „Wir müssen Weg des authentischen und konstruktiven Dialogs wieder aufnehmen“

Dienstag, 20 September 2011

La Paz (Fidesdienst) – Die Bolivianischen Bischöfe lancieren einen neuen Appell an die verschiedenen Konfliktparteien im Fall der Proteste zum Schutz des Naturparks TIPNIS und rufen zu einem aufrichtigen und konstruktiven Dialog auf. Die im Naturpark angesiedelten Indios demonstrieren im Rahmen eins Protestmarsches für den Erhalt ihres Wohngebiets, das sie durch den Bau einer Autobahn gefährdet sehen. Beide Parteien halten an den eigenen Positionen fest und lehnten den Dialog ab. Unterdessen kam es auch zu Protesten gegen die Kundgebung der Indios, deren Protestmarsch in Yucama aufgehalten wurde (vgl. Fidesdienst vom 26/08/2011; 30/08/2011; 14/09/2011).
„Die Bolivianische Bischofskonferenz appelliert im Rahmen ihre pastoralen Sendung angesichts der Zuspitzung der Lage im Hinblick auf den Naturpark TIPNIS erneut an die Behörden und an alle beteiligten Parteien mit der Bitte um Gewaltlosigkeit, da Gewalt den Konflikt nicht lösen kann sondern Spaltungen und Rachegefühle zwischen Brüdern mit unvorhersehbaren Folgen hervorruft“, heißt es in einer offiziellen Verlautbarung die dem Fidesdienst vorliegt.
Die Bischöfe fordern alle beteiligten Parteien auf ihren legitimen Interessen auf dem Weg des Dialogs und nicht mit Gewalt Nachdruck zu verleihen und erinnern alle daran, dass „auf der Grundlage der christlichen Prinzipien und der universalen Menschenrechtserklärung die Verhinderung humanitärer Hilfen ein Verbrechen darstellt. Deshalb bitten wir die Behörden des Landes, die Garantie dieser Menschenrechte zu gewährleisten“, so die Bischöfe weiter.
Der Appell der Bischöfe ist unmissverständlich: „Wir fordern alle beteiligten Parteien auf den Weg des authentischen und konstruktiven Dialogs wieder aufzunehmen, auf der Grundlage der Forderungen der verschiedenen Parteien, der Suche nach Wahrheit, der gegenseitigen Verständigung und des gegenseitigen Zuhörens und einer aufrichtigen Kompromissbereitschaft im Hinblick auf die Priorität des Gemeinwohls“. Die Erklärung ist vom Sekretär der Bolivianischen Bischofskonferenz und Weihbischof von La Paz, Oscar Aparicio, unterzeichnet und wurde am 19. September veröffentlicht. (CE) (Fidesdienst, 20/09/2011)


Teilen: