ASIEN/CHINA - Tausende Gläubige aus ganz China nehmen an der Wallfahrt zur Wallfahrtsstätte des Heiligen Kreuzes teil

Donnerstag, 15 September 2011

Mei Xian (Fidesdienst) – Tausende katholische Gläubige aus ganz China nahmen unter strömendem Regen zum Fest der Kreuzerhöhung am 14. September und zum Gedächtnis der Schmerzen Mariens am 15. September an der Wallfahrt zum Berg Pao Wo teil, auf dem sich die Wallfahrtsstätte des heiligen Kreuzes befindet (die auch als Kalvarienberg des Orients bezeichnet wird). Der Wallfahrtsort befindet sich im Distrikt Mei Cian in der Diözese Zhou Zhi in der Provinz Shaan Xi. Wie das in der chinesischen Provinz Hebei angesiedelte Verlagshaus Faith dem Fidesdienst mitteilt standen rund zwei Dutzend Priester in den drei Kirchen des Heiligtums für die Beichte zur Verfügung. Die ersten Gläubigen kamen bereits um 4.00 Uhr morgens am 14. September und trotz des strömenden Regens reißt der Strom der Pilger nicht ab. Wie einer der Priester aus dem Heiligtum berichtet, wurden die Infrastrukturen rund um das Heiligtum renoviert, damit sie dem großen Andrang gewachsen sind: „Wir haben erst am 16. April einen neuen Platz und mit einer Jesus-Statue eingeweiht und Zufahrtswege und Kirchen instand gebracht. Früher kamen nur Gläubige aus dem Norden hierher, heute sind es Pilger aus dem ganzen Land“.
Wie aus Berichten von Faith und aus anderen Informationen hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegen, geht das Heiligtum auf die Initiative eines chinesischen Priesters zurück, der im Kolleg von der Heiligen Familie in Neapel (Italien) studiert hatte und dort auch zum Priester geweiht worden war. Vor seiner Rückkehr in die Heimat im Jahr 1717 bat er Papst Pius VI. um das Geschenk eines Heiligtums für die Gläubigen in China. Er überreichte dem Papst eine Karte vom Berg Pao Wo, der seiner Meinung nach große Ähnlichkeit mit dem Kalvarienberg hatte. Der Papst billigte das Vorhaben und entschied, dass das Heiligtum dem heiligen Kreuz gewidmet werden sollte und die Gläubigen hier die Möglichkeit der Bitte um Ablass haben sollten. Nach seiner Rückkehr kaufte der Geistliche ein Grundstück, auf dem er drei Kirchen und einen Kreuzweg errichten ließ. Die Arbeiten wurden 1777 fertig gestellt. Seither werden dort jedes Jahr am 3. Mai und am 14. September die Patronatsfeste gefeiert. Seit 1932 ist das Heiligtum der Diözese Zhou Zhi anvertraut und 1984 wurde die zum Teil schwer beschädigte Wallfahrtsstätte an die Kirche zurück gegeben, die den Komplex mit Hilfe der Gläubigen getreu der 200 Jahre alten ursprünglichen Anlage wieder aufbaute. Jedes Jahr besuchen zehntausende Pilger aus ganz China den Wallfahrtsort. (NZ) (Fidesdienst, 15/09/2011)


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