AFRIKA/KENIA - Unter Flüchtlingskindern ist die Gefahr psychischer Erkrankungen besonders groß

Mittwoch, 14 September 2011

Nairobi (Fidesdienst) – Rund 18 Millionen Kinder in aller Welt müssen infolge von Konflikte ihre Heimat verlassen. Ein Drittel unter ihnen muss mit den eigenen Familien sogar in ein anderes Land flüchten. Die Folgen führ die psychische Gesundheit dieser Kinder untersucht die englische Tageszeitung „The Landet“ in einer Analyse aller bisher zu diesem Thema erschienen Studien mit dem Ziel spezifische Hilfsprogramme für diese Kinder und ihre Familien auf den Weg zu bringen.
In Darfur und im Tschad wurden viele Kinder Opfer von Gewalt. Bei 75% der in den Flüchtlingslagern von Darfur untersuchten Kinder wurden Stresssymptome festgestellt, 38% litten unter depressiven Symptomen. Positiv für diese Kinder war jedoch, dass auch unter den neuen Bedingen die gemeinschaftlichen Strukturen erhalten blieben. Die zuverlässige Unterstützung der Gemeinschaft kann Kindern bei der Überwindung des Schocks der Auswanderung helfen. Flüchtlingskinder erinnern sich lange an ihre eigene Vergangenheit, was sich auf ihren Alltag und ihre Gegenwart auswirkt.
Aus der Analyse ging hervor, dass die fortwährende Konfrontation mit Episoden der Gewalt das Risiko späterer psychischer Erkrankungen erhöht und zum Teil auch den familiären Zusammenhalt beeinträchtigt. Die in den Flüchtlingslagern weit verbreitete häusliche Gewalt wirkt sich negativ auf die Psyche der Kinder aus. Oft sind auch die in der Umgebung der Flüchtlingslager wohnenden Einheimischen den Flüchtlingen gegenüber feindlich gesinnt, da nur wenige Ressourcen zur Verfügung stehen. Doch auch in reicheren Ländern, wo es für Flüchtlingskinder bessere Chancen gibt, treten bei diesen Kindern spezifische Probleme auf. (AP) (Fidesdienst, 14/09/2011)


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