AFRIKA/LIBYEN - Bischof Martinelli: „Die Garantie der Sicherheit ist Priorität: es scheint bei allen Beteiligten der Friedenswille vorhanden“

Montag, 5 September 2011

Rom (Fidesdienst) – „Im Alltag kehrt langsam wieder Normalität ein. Auch die kleine katholische Glaubensgemeinschaft stößt bei ihren liturgischen Aktivitäten auf keine besonderen Schwierigkeiten“, so der Apostolische Vikar in Tripolis, Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli, zum Fidesdienst. Der Bischof hält sich derzeit zur medizinischen Behandlung in Italien auf, hofft aber auf eine baldige Rückkehr in die libysche Hauptstadt.
„In den vergangenen Tagen fanden in völliger Sicherheit mehrere Gottesdienste statt, ohne dass es dabei Probleme gegeben hätte. Unter den in Libyen anwesenden katholischen Gläubigen befinden sich vor allem viele Krankenschwestern aus den Philippinen, die auch in den schwierigen Momenten vor Ort Hilfe geleistet haben. Diese Menschen haben auf vieles verzichtet, um den Kranken zu helfen“, so der Apostolische Vikar von Tripolis. Unterdessen ist die Gesundheitsversorgung infolge eines Medikamentenmangels zunehmend schwierig. Die libysche Übergangsregierung appelliert an internationale Hilfsorganisationen mit der Bitte um dringende Bereitstellung von Medikamenten für die Krankenhäuser des Landes.
„Die neue Übergangsbehörde setzt sich dafür ein, dass die Sicherheit im Land gewährleistet ist, denn die Garantie der Sicherheit ist Priorität. Ich habe jedoch den Eindruck, dass seitens aller Beteiligten der Wille zur Rückkehr zur Normalität und zum Frieden besteht“, so Bischof Martinelli. Human Rights Watsch veröffentlichte unterdessen einen alarmierenden Bericht zur Lage afrikanischer Gastarbeiter in Libyen, die dort von Söldnern Gaddafis misshandelt und diskriminiert werden sollen. „Diese Informationen kann ich nicht direkt bestätigen, doch ich weiß von Menschen vor Ort, dass die Ablehnungen gegenüber afrikanischen Gastarbeitern in gewissem Sinne zunimmt“, so Bischof Martinelli abschließend. (LM) (Fidesdienst, 05/09/2011)


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