AFRIKA - Was wird künftig aus den Investitionen Gaddafis in Afrika?

Donnerstag, 25 August 2011

Rom (Fidesdienst) – Libyen gehörte mit seinen Währungsreserven (100 Milliarden Doller im Jahr 2009) unter Gaddafi zu den größten Investoren in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Wie aus einem von der Zeitschrift „Les Afriques“ veröffentlichten Artikel hervorgeht, galten die libyschen Investitionen insbesondere dem Tourismus- und dem Agrarsektor. Dies führte in den vergangenen Jahren zu einem beachtlichen Wachstum in Ländern wie Mali, Nigeria und Liberia. In Mali kontrolliert Libyen zum Beispiel eine Gesellschaft, die über 100.000 Hektar Land verfügt. In Liberia hat „Libya Africa Portaolio (LAP)“ über eine lokale Nichrregierungsorganisation rund 30 Millionen Euro in die Entwicklung des Reisanbaus invertiert.
Die LAP verwaltet als Holding-Gesellschaft einen Großteil libyschen Investitionen in Afrika im Umfang von rund 5 Milliarden Dollar. Sie verfügt dabei über ein Kapital im Umfang von 8 Milliarden Dollar und umfasst die Libya Africa Financial Company (Lafico), die panafrikansiche Gesellschaft Afridiya, die Sahel-Bank für Industrie und Handel (BISC) und die Ölgesellschaft Oil Libya.
Neben den Investitionen im Hotel- und Landwirtschaftssektor wurden libysche Investitionen auch afrikanischen Telekommunikationsunternehmen getätigt, insbesondere im Tschad uns in Sambia. Die Zukunft Libyens betrifft also auch wichtige Sektoren der afrikanischen Volkswirtschaft und im allgemeinen Prozesse, die eine ausschließliche wirtschaftliche und finanzielle Kontrolle der westlichen (oder auch asiatischen) Länder bisher verhindert haben. (LM) (Fidesdienst, 25/08/2011)


Teilen: