AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Kongolesischer Bischof nach Angriffen auf Menschen durch Affen: „Wir müssen auch die Menschen schützen nicht nur die Natur“

Montag, 8 August 2011

Kinshasa (Fidesdienst) – Bischof Joseph Mokobé von Basankusu, Hauptstadt der Provinz Equateur im Nordwesten der Demokratischen Republik Kongo, protestiert gegen drohende Unsicherheit im Hinblick auf Aggressionen gegen Menschen, die in der Region von Bonobo-Affen verübt wurden.
Wie die katholische Nachrichtenagentur DIA mit Sitz in Kinshasa berichtet, mussten am 3. August drei Personen nach einem Überfall durch Bonobo-Affen im Naturpark in Elonda mit Verletzungen in das Krankenhaus in Basankusu eingeliefert werden.
Die Affen hatten drei Wächtern des Parks Verletzungen im Gesicht zugefügt. Die Ärzte des Krankenhauses versuchten die Verletzten zunächst vor einem Weitertransport nach Kinshasa zu stabilisieren. Vor dem Krankenhaus forderten Demonstranten im Zusammenhang mit der Episode Aufklärung im Zusammenhang mit dem Arbeitsvertrag der Parkangestellten, der diesen anscheinend verbietet, sich im Falle einer Aggression seitens der Affen zu wehren.
Bischof Mokobé erinnerte daran, dass es sich bei der Episode vom 3. August nicht um den ersten Übergriff der Affen auf Menschen handelte. Bereits im Mai dieses Jahres war ein weitere Parkwächter unter ähnlichen Umständen verletzt worden. Der Bischof von Banakusu bat die zuständigen Autoritäten in diesem Zusammenhang nicht nur die Natur, sondern vor allem auch die Menschen zu schützen. Mit den Ereignissen vom 3. August stieg die Zahl der Opfer der Bonobo-Affen auf insgesamt fünf an.
Wie die DIA mitteilt, soll es sich bei den Bonobo-Affen nicht um eine seltene Tierart handeln. Über drei Jahre hinweg versuchte eine internationale Nichtregierungsorganisation in Zusammenarbeit mit der kongolesischen Regierung, mit dem Ziel des „Schutzes dieser seltenen Tierart“ die Bonobo-Affen in einen rund 10 Kilometer von ihrem natürlichen Habitat entfernten Teil des Parks umzusiedeln.
Dies habe nach Angaben der DIA dazu geführt, dass rund 250 Familien, die seit über 100 Jahren dort ansässig waren, diesen Teil des Waldes verlassen mussten. (LM) (Fidesdienst, 08/08/2011)


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