AMERIKA/PANAMA - Kirche gegen Todesstrafe: sie ist keine Lösung für das Problem der Gewalt im Land

Samstag, 6 August 2011

Panama City (Fidesdienst) – Der Abgeordnete Marcos Gonzalez von der Partei „Demokratischer Wandel“ (CD) legte einen Gesetzentwurf zur Einführung der Todesstrafe in Panama vor. Die Todesstrafe soll bei Mord und Verbrechen gegen die kollektive Sicherheit sowie wiederholte Sexualverbrechen verhängt werden.
Der Gesetzentwurf würde jedoch dem Artikel 30 der Verfassung des Landes widersprechen, der die Todesstrafe verbietet. Außerdem ist er nicht vereinbar mit der Menschenrechtkonvention und anderen internationalen Konventionen, die von Panama unterzeichnet wurden und die die Abschaffung der Todesstrafe vorsehen.
Unter den Katholiken herrscht allgemeine Ablehnung. Maribel Jaén von der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der katholischen Kirche bezeichnet die Einführung der Todesstrafe als „unmenschlich“. Sie widerspreche der katholischen Lehre: „Als Kirche glauben wir an den tiefen Sinn des Lebens, weshalb kein Staat das Recht hat, Menschen das Leben zu nehmen“.
Maribel erinnert in diesem Zusammenhang auch daran, dass viele Länder die Todesstrafe abgeschafft haben, nachdem festgestellt wurde, dass sie nicht zur Bekämpfung von Kriminalität beiträgt.
Bereits im Zusammenhang mit einer früheren Debatte um eine Reform des Strafgesetzes hatte die Kirche den Schutz des Lebens gefordert (vgl. Fidesdienst vom 03/02/2007).
Unterdessen betonte auch Patria Portogallo von der Oberstaatsanwaltschaft, dass der Gesetzentwurf nicht zur Verbrechensbekämpfung beitrage.
Diese Position vertritt auch der Amtsvorgänger Ricardo Vargas, der betont: „Es handelt sich um einen Rückschritt für den demokratischen Prozess und ist nicht der richtige Weg zur Bekämpfung von Kriminalität“. Man müsse diesen Gesetzentwurf entschieden ablehnen, denn er sei „unvorsichtig und unangemessen“. (CE) (Fidesdienst, 06/08/2011)


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