AMERIKA/BOLIVIEN - Kardinal Terrazas fordert die Beendigung unterdrückender Maßnahmen und Bereitschaft zum Teilen mit den Armen

Dienstag, 2 August 2011

Santa Cruz (Fidesdienst) – Der Erzbischof von Santa Cruz in Bolivien, Kardinal Julio Terrazas Sandoval, betonte, dass Drohungen und Unterdrückung nicht zur Armutsbekämpfung im Land geeignet seien. In diesem Zusammenhang forderte er eine gerechte Aufteilung der Ressourcen unter den Bedürftigsten.
Im Juli ließen verschiedene Episoden vermuten, dass es zu einem Konflikt zwischen den Medien und den machthabenden Politikern kommen könnte. In den vergangenen Tagen wurde ein neues Telekommunikationsgesetzt gebilligt und aus dem „Palacio Quemado“ verlautete Kritik an den Medien. Außerdem wurden die Tageszeitung „El Sol“ beschlagnahmt und es wurden andere rechtliche Schritte unternommen.
„Es ist offensichtlich, dass es an Dekreten nicht fehlt. Doch Drohungen reichen nicht aus und es sind keine weiteren unterdrückenden Maßnahmen notwendig. Wir sollten wissen, dass wir, wenn wir an den Herrn des Lebens glauben, den Weg gehen sollten, den Gott uns aufzeigt“, so der Kardinal wörtlich.
Wie aus einer Verlautbarung hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegt, gibt es in Bolivien viele Familien, die von Hunger bedroht sind und auf die Hilfe derjenigen warten, die mehr haben. Dabei vertritt der Kardinal die Ansicht, dass Macht nicht als Möglichkeit zur Anhäufung von Reichtum betrachtet, sondern dazu genutzt werden sollte, Armen zu helfen. Oft sähen sich arme Menschen in Bolivien gezwungen aus Not kriminell zu werden.
„Wir sollten in unseren Städten das Problem der Armut ansprechen. Überall gibt es Not, Leid und Armut. Manchmal begehen Menschen aus Hunger sogar Diebstahl. Deshalb müssen wir etwas unternehmen und die Herzen der Menschen in unseren Stadtvierteln erreichen“, so der Kardinal abschließend. (Fidesdienst, 02/08/2011)


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