EUROPA/ITALIEN - „In dem geliebten Land des Hl. Justinus de Jacobis riskieren 12 Millionen Menschen den Hungertod“ : Präfekt Filoni in seiner Homelie anlässlich des 150. Todestages des Evangelisierers von Äthiopien

Montag, 1 August 2011

Roma (Fidesdienst )-“Dieses Land wurde durch das heroische Lebenszeugnis des Hl. Justinus de Jacobis befruchtet“, erinnerte S.E. Mons. Fernando Filoni, der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, in seiner Predigt anlässlich der Abschlussfeierlichkeiten zum 150. Todestag des Hl. Justinus de Jacobis am gestrigen Sonntag in der Kirche von San Fele, dem Geburtsort des Heiligen. Die Feiern waren von der Diözese Melfi-Rapolla-Venosa (s. Fides 29. und 30. Juli 2011) organisiert worden.
„Es war richtig – hob Mons. Filoni hervor – der beispielhaften Person des Missionars zu gedenken, der, wie der Diener Gottes, Papst Paul VI. am 26. Oktober 1975 anlässlich von dessen Seligsprechung sagte, 'nur einen Fehler hat, nämlich, dass er zu wenig bekannt ist'“. Der Präfekt der „Propaganda Fide“ zeichnete sodann ein biographisches Profil des Heiligen und unterstrich dabei, wie der Lazzaristen-Pater, nachdem er auf einen von Propaganda Fide lancierten Appell hin nach Äthiopien gegangen war, gelernt habe „das abessinische Volk, seine Kultur und seine Traditionen zu lieben. Er widmete sich ganz und gar dem Studium des 'ghe'z', der für das Verständnis der heiligen Texte der antiken äthiopischen Theologie unerlässlichen Liturgie-Sprache.“
Zehn Jahre nach Beginn seiner Mission in Äthiopien, wurde der Hl. Justinus Apostolischer Vikar von Abessinien und von Kardinal Guglielmo Massaia zum Bischof geweiht. Bei seiner Pastoral-Arbeit schuf der Hl. Justinus – wie Mons. Filoni erinnerte – außer einem Seminar für den lokalen Klerus auch zahlreiche Missionsstationen. „Er zog der Evangelisierung der Städte die Evangelisierung der ländlichen und unterentwickelten Gebiete des Landes vor, in denen ärmsten und bescheidensten Menschen wohnen“. Präfekt Filoni würdigte außerdem „den Stil des missionarischen Wanderlebens“ des Heiligen, der mit einem kleinen Zelt von einem Dorf zum anderen zog und dabei infolge der Verfolgung durch den Negus Theodor II („Er leidet Hunger, Durst und Kerker“) harten Prüfungen ausgesetzt war.
Die Feierlichkeiten zum 150. Todestag des Evangelisierers von Äthiopien fielen mit dem Drama der äthiopischen Bevölkerung und anderer Länder am Horn von Afrika (insbesondere Somalien) zusammen. „Das Leid klopft weiterhin an der Türen der Geschichte“ erklärte Mons. Filoni. „Der Heilige Vater, Benedikt XVI. (der einen neuen Appell während des Angelus-Gebetes von gestern an die Menschen gerichtet hat, Anm.Red.) wiederholt dies erneut und erinnert uns daran, dass fast 12 Millionen Afrikaner aufgrund der Hungersnot und Dürrekatastrophe am Horn von Afrika den Tod riskieren. In eben dem Land, das der Hl. Justinus de Jacobis so sehr geliebt und dem er sich auf immer verpflichtet hatte.“
„Damit Alle sich an den Tisch des Erdballs setzen können müssen die Kinder einer oft verschwenderischen Welt ihre eigenen Güter mit denen teilen, die unter der Demütigung der Unterernährung leben“, fügte Mons. Filoni hinzu.
Der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker schloss seine Homelie, indem er den Gläubigen der Diözese und insbesondere von San Fele „die Aufgabe (übertrug) nicht nur die Werte des von eurem heiligen Mitbürger gepredigten Werte zu leben, sondern sie auch als missionarische Geste hier und heute hinaus zu tragen in eine Gesellschaft, die sie häufig vergisst.“(L.M.) (Fidesdienst 1/8/2011)


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