AFRIKA - Eine halbe Million Kinder riskieren Hungertod

Dienstag, 19 Juli 2011

Nairobi (Fidesdienst) – Wenigstens 500.000 unterernährte Kinder in den Gebieten des Horns von Afrika sind aufgrund der Dürre vom Hungertod bedroht. „Dieser Ausnahmezustand wird sich in den nächsten 6 Monaten weiter verschlimmern“, erklärte der Exekutiv-Direktor von UNICEF in einer kürzlich in Nairobi abgehaltenen Konferenz und im Anschluss an seinen Besuch in der nordwestlichen Regionm Turkana und in Dadaab, wo Tausende von somalischen Flüchtlingen leben. Durch den Mangel an Proteinen weisen die ohnehin schon unterernährten Kinder Symptome wie angeschwollene Beine und Gesichter auf. Die Unterernährung wird in zwei Kategorien aufgeteilt: akut ernst und insgesamt akut. Wenn die GAM-Werte (Kat.2) die 10%-Grenze überschreiten bedeutet dies Notstand. In der Region Turkana steht die GAM derzeit bei 37%. Aufgrund der Dürre im Horn von Afrika brauchen wenigstens 10,7 Millionen Personen in Djibouti, Äthiopien, Kenia und Somalien dringend humanitäre Hilfe. In Somalien verlassen Tausende von Menschen das Land; ca. 3.200 bewegen sich jeden Tag auf Kenia und Äthiopien zu. Das humanitäre Hilfspersonal erhielten vor kurzem eine Erklärung der muslimischen Oppositionsgruppe in Somalien, Al-Shabab, die den Zugang zu den humanitären Hilfsgütern in den Regionen des Zentrums und des Südens gewährt. Zum ersten Mal in mehr als zwei Jahren transportierte UNICEF auf dem Luftwege Lebensmittel und Wasser nach Baidoa, im Süden Somaliens. In Mogadiscio sind die Ärzte zusammen mit der African Union peacekeeping Mission in Somalia (AMISOM) damit beschäftigt die in einem Flüchtlingslager aufgrund der Dürre ausgebrochenen Masern-Epidemie unter Kontrolle zu halten. Seit Juni sind in der somalischen Hauptstadt ca. 9.300 Menschen eingetroffen, die gezwungen waren ihre Häuser in den Regionen des Zentrums und des Südens zu verlassen. Die Dürre hat die ländlichen Gemeinden in den Halbwüstengebieten von Äthiopien, Kenia und insbesondere von Somalien hart getroffen.
(AP) (19/7/2011Fidesdienst)


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