ASIEN/BANGLADESCH - Große Mängel im Gesundheitssystem in den abgelegenen Chittagong Hill Tracts

Freitag, 15 Juli 2011

Bandarban (Fidesdienst) – In der abgelegenen Region Chittagong Hill Tracts (CHT) in Bangladesch gibt es im Vergleich zu anderen Landesteilen große Mängel im Gesundheitssystem. Die Sterblichkeitsrate bei Kindern und Müttern gehört zu den höchsten im Land und liegt weit über dem Landesdurchschnitt. Rund 1,3 Millionen Einwohner der Region, bei denen es sich vorwiegend um Buddhisten handelt leben in drei Verwaltungsbezirken – Bandarban, Rangamati und Khagarachi – davon 90 %in ländlichen Gebieten, wo der Zugang zu Gesundheitseinrichtungen besonders schwierig ist. Nach Angaben des Civil Surgeon’s Office, das für die Verwaltung der Krankenhäuser in der Region zuständig ist, sind rund 50% der Arbeitsplätze im Gesundheitswesen in der Region nicht besetzt. Es gibt zu wenig Krankenwagen und spezialisierte Fachkräfte sind oft nicht bereit in einer abgelegenen und gefährlichen Region zu arbeiten.
Durchschnittlich werden in Bangladesch rund ein Viertel der Geburten von ausgebildetem Personal begleitet: im Verwaltungsbezirk sind es nur 7,6% und in den Distrikten Rangamati und Khaagarachi liegt der Anteil jeweils bei 11,5% und 9,1%. Im Distrikt Bandarban gibt es die höchsten Kindersterblichkeitsraten des Landes: je 1.000 lebend geborene Kinder sterben 63. Der Landesdurchschnitt liegt bei 49 Todesfällen bei 1.000 lebend Geborenen. Der Druchschnitt der Kinder, die vor Erreichen des fünften Lebensjahres sterben liegt bei 85 je 1.000 im Vergleich zu 64 je 1.000 Lebendgeburten im Landesdurchschnitt. Eine weitere konstante Bedrohung in der Region ist Malaria, die oft vor allem bei Kindern tödlich verläuft. Im Jahr 2009 wurden in den drei Distrikten der Region die höchsten Zahlen an Infektionen und Todesfällen im Vergleich zu allen anderen Landesteilen registriert. Allein dieses Jahr war die Zahl Ende Juni im Vergleich zum Vorjahr um ein Vierfaches angestiegen. Die Gesundheitslage spitzt sich vor allem dadurch zu, dass Gesundheitseinrichtungen nur schwer zu Erreichen und Krankentransporte teuer sind. Auch die Ernährung ist in der Region sehr problematisch: Gründe dafür sind Rattenseuchen, beschränkte Bewirtschaftungsmöglichkeiten, Anstieg der Preise und Mangel bei den Vorräten von Saatgut. (AP) (Fidesdienst, 15/07/2011)


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