ASIEN/AFGHANISTAN - Die Mütter- und Kindersterblichkeitsrate im Land gehört zu den höchsten weltweit

Dienstag, 12 Juli 2011

Kabul (Fidesdienst) – Jeden Tag sterben in Afghanistan 50 Frauen, ein Drittel davon sind Opfer von psychologischer und sexueller Gewalt und die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 44 Jahren. Wie aus dem Bericht „State of the World’s Mothers 2011“ hervorgeht, den die Organisation Save the Children vor kurzem veröffentlichte gehört die Müttersterblichkeitsrate in Afghanistan zu den höchsten weltweit. Über 85% der Frauen in Afghanistan sind Analphabetinnen und 70% der Mädchen im Schulalter besuchen aus verschiedenen Gründen den Unterricht nicht: darunter mangelnde Sicherheit und Angst um das eigene Leben oder auch Eltern mit konservativen Ansichten. Ergebnis ist, dass „Afghanistan das Land ist, in dem das Muttersein am schwierigsten ist. Auch die Kinder im Land sind zusammen mit den Kindern in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara am meisten gefährdet. Ein Fünftel, so heißt es in dem Bericht, sterben vor Erreichen des fünften Lebensjahres. Das Gesundheitsministerium bringt deshalb zahlreiche Maßnahmen zur Reduzierung der Müttersterblichkeit auf den Weg, darunter auch die Ausbildung von Geburtshelfern. Rund 750 ausgebildete Hebammen schließen jedes Jahr eine zweijährige Universitätsausbildung ab und es wird geschätzt, dass es im Jahr 2012 sogar 800 sein werden. Das Problem existiert jedoch weiter, weil 85% der Bevölkerung in rund 3 bis 4 Stunden Entfernung von der nächsten Gesundheitseinrichtung leben und 35% sogar noch weiter entfernt oder sogar ganz ohne Zugang zu Gesundheitseinrichtungen. Im Land fehlt außerdem ein Bewusstsein von der ärztlichen Begleitung während der Schwangerschaft, denn insbesondere in ländlichen Gebieten, wo es kaum Transportmittel gibt und die Straßen in einem prekären Zustand sind mangelt es an medizinischen Einrichtungen. Rund 76% der Frauen entbinden zuhause ohne jegliche Hilfe oder sie sterben auf dem Weg in die Gesundheitseinrichtungen. (AP) (Fidesdienst, 12/07/2011)


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