ASIEN/PAKISTAN - Mit der Causa der zum Islam zwangsbekehrten Farah Hatim soll sich nun das Oberste Gericht in Punjab befassen

Dienstag, 12 Juli 2011

Multan (Fidesdienst) – Das Oberste Gericht in Punjab wird über den Fall der in der Stadt Rahim Yar Khan (Südpunjab) zur Heirat mit einem Muslim und zur Bekehrung zum Islam gezwungenen junge Katholikin Farah Hatim (vgl. Fidesdienst vom 25/06/2011) entscheiden. Dies teilt Paul Bhatti, Sonderberater des Premierministers für religiöse Minderheiten in Pakistan und Vorsitzender der „All Pakistan Minorities Alliance“ (APMA), dem Fidesdienst mit. Die APMA hatte in den vergangenen Tagen versucht in dem Fall zu vermitteln und die muslimische Familie, in der Farah zurzeit lebt, um ein Treffen mit der jungen Frau gebeten und sich dabei auf eine offizielle Anfrage bei einem Richter des erstinstanzlichen Gerichts in Rahim Yar Khan bezogen. Dieser Versuch scheiterte jedoch und der Richter selbst erklärte, er „betrachte den Fall als abgeschlossen“.
Deshalb wandte sich die APMA in Absprache mit den Angehörigen der jungen Frau nun an das Oberste Gericht in Punjab. Eine entsprechende Anklage wurde bereits eingereicht und man wartet nun auf den Verhandlungstermin, zu dem der Richter Farah, die Herkunftsfamilie und die muslimischen Familien vorladen und befragen wird. „Wir hatten keine andere Wahl. Angesichts des verschlossenen Verhaltens der muslimischen Familie möchten wir Gerechtigkeit schaffen und Farah die Möglichkeit geben, sich selbst zu äußern: deshalb haben wir die Anwälte damit beauftragt, eine Berufungsverfahren beim Obersten Gericht anzustrengen“, so Bhatti zum Fidesdienst.
Der Richter kann Farah öffentlich oder in einem privaten Gespräch befragen. Sollte er den Eindruck haben, dass die junge Frau verängstigt oder eingeschüchtert ist und nicht die Wahrheit sagt, könnte er beschließen, sie eine Zeit lang in das „Darul Aman“ (Haus des Friedens) einzuweisen. Dabei handelt es sich um Einrichtungen der Regierung, die in verschiedenen Städten des Landes existieren, in denen junge Frauen Zuflucht finden, die misshandelt oder verschleppt wurden und die deren Rechte schützen sollen.
Der Leiter der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Pakistanischen Bischofskonferenz, P. Yousaf Emmanuel, begrüßt diesen rechtlichen Schritt und betont, dass „die pakistanische Kirche, die viele junge Christinnen betreut, sich mit Farah und ihren Angehörigen verbunden fühlt. Wir werden alles tun, damit dieser Fall ein glückliches Ende nimmt“. (PA) (Fidesdienst, 12/07/2011)


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