AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Über 200.000 ivorische Flüchtlinge in verschiedenen Ländern Afrikas: 15.000 Binnenflüchtlinge halten sich in der Mission der Salesianer von Don Bosco in Duekoué auf

Montag, 4 Juli 2011

Abidjan (Fidesdienst) – In den vergangenen drei Wochen hat das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) in Zusammenarbeit mit seinen Partnerorganisationen insgesamt über 322.277 Binnenflüchtlinge in Cote d’Ivoire registriert. Die Vertriebenen leben in Camps oder bei Angehörigen. Die Meisten von ihnen halten sich im Westen des Landes auf (132.188), gefolgt von den nördlichen Regionen (62.676) und in der Stadt Abidjan (55.912) im Süden des Landes. In den Regionen Zouan-Hounien und Teapleu, im Westen von Cote d’Ivoire sollen sich die Sicherheitslage unterdessen verbessert haben. Angespannt sei die Lage weiterhin in der Region Sassandra im Südwesten. Dort wurden Anfang Mai 280 Zivilisten auf der flucht aus Abidjan von Gbagbo-Anhängern ermordet. Viele Opfer wurden in Massengräbern beigesetzt. In fünf Dörfern wurden insgesamt 500 Wohnungen und eine Apotheke zerstört.
Wie aus Schätzungen hervorgeht, sollen in der Region rund 17.000 Flüchtlinge leben, dabei hält sich eine noch ungenaue Anzahl von Menschen in den Wäldern versteckt. In der Mission der Salesianer von Don Bosco in Duekoué halten sich weiterhin rund 15.000 Flüchtlinge auf. Wie P. Cesar Fernandez (sdb) über die Missionsprokur in Madrid mitteilen lässt, wurden Häuser in Brand gesteckt und verwüstet. Spuren von Einschüssen sei überall zu sehen; viele Menschen irrten orientierungs- und manchmal hoffnungslos umher.
Unterdessen hat das UNHCR eine Plan auf den Weg gebracht, in dessen Rahmen ein Flüchtlingscamp entstehen soll, in dem die Menschen unter akzeptablen hygienischen und sanitären Bedingungen leben können, wie die Salesianer von Don Bosco bereits im März gefordert hatten. Viele Menschen seien jedoch aus Angst vor Racheakten nicht gewillt, die Mission der Salesianer zu verlassen. Über 400 Familien haben allein im Stadtviertel Carrefour in Duekoué ihre Wohnungen und ihr Eigentum verloren und wissen nicht wohin. Die Mission wird derzeit noch von der United Nations Operation in Cote d’Ivoire (UNOCI) beschützt. In den kommenden Tagen sollen die Flüchtlinge umgesiedelt werden. „Rund 800 Menschen werden die Mission verlassen, doch bis wir zur Normalität zurück kehren können werden mindestens fünf Monate notwendig sein“, so die Missionare. Insgesamt über 200.000 ivorische Flüchtlinge halten sich in verschiedenen Ländern Afrikas auf. (AP) (Fidesdienst, 04/07/2011)


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