AFRIKA/LIBYEN - Bischof Martinelli aus Tripolis: „Ich bete für die Aussöhnung unter den Libyern“

Montag, 4 Juli 2011

Tripolis (Fidesdienst) – „Damit Libyen geeint bleibt ist ein ehrlicher Dialog notwendig. Ich hoffe, dass den Libyern die Aussöhnung gelingt. Ich wünsche mir eine aufrichtige Versöhnung zwischen Tripolis und Bengasi ohne Vorurteile und besondere Forderungen. Ich bete dafür, dass Libyen sich nicht spaltet und dass es unter den Libyern eine Aussöhnung gibt“, so der Apostolische Vikar in Tripolis, Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli, zum Fidesdienst.
Nachdem von interner und internationaler Seite Forderungen nach dem Rücktritt Gaddafis laut wurden und das Internationale Strafgericht einen Haftbefehl gegen Gaddafi erlassen hat, sagt Bischof Martinelli: „Man kann sich kaum vorstellen, dass Gaddafi spontan zurücktritt, denn er will, wie auch sein Sohn vor kurzem bestätigte, in Libyen bleiben. Unter formellen Gesichtspunkten ist Gaddafi weder Staatsoberhaupt noch Regierungschef in Libyen, aber er ist mit Sicherheit die Symbolfigur dieses Landes, das in den vergangenen 40 Jahren mit ihm gewachsen ist. Ich glaube, dass wir die geistige Haltung dieses Menschen verstehen sollten, der sich als ‚Vater’ des modernen Libyen betrachtet. Mit Sicherheit gibt es verschiedene Anklagen gegen ihn, doch man muss auch diesen Sachverhalt berücksichtigen, damit der Dialog auf einer soliden Basis stattfinden kann.“
Bischof Martinelli erinnert auch daran, dass „tausende Menschen, manche sprechen auch von einer Million Anhängern, was mir jedoch übertrieben erscheint, am Freitag, den 1. Juli und an den darauf folgenden Tagen an Pro-Gaddafi-Kundgebungen teilnahmen“. Zur Lage in Tripolis sagt Bischof Martinelli, dass „die Bombenagriffe fortgesetzt werden, obschon in den vergangen zwei bis drei Tagen keine Bomben, sondern nur Kampfflugzeuge, die hoch über der Stadt flogen, zu hören waren. (LM) (Fidesdienst, 04/07/2011)


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