AMERIKA/ARGENTINIEN - Katholischen Kirche wendet sich an Jugendliche: „Wählt das Leben anstelle von Drogen“

Montag, 27 Juni 2011

Lujan (Fidesdienst) – Die katholische Kirche in Argentinien prangert das „die Verbreitung des Drogenkonsums an“ und fordert von den Behörden gezielte Maßnahmen zur Unterstützung von Drogenabhängigen. Bereits vor acht Monaten hatten die Bischöfe davor gewarnt, dass in Argentinien das Einstiegsalter beim Drogenkonsum auf acht Jahre gesunken ist. Nun erinnert die bischöfliche Kommission für Drogenabhängigkeit unter Leitung von Bischof Jorge Lozano von Gualeguaychú daran, dass „es immer mehr Drogen gibt, die ohne große Schwierigkeiten gekauft werden können“, woraus eine Zunahme des Drogenhandels folge.
Wie aus dem Welt-Drogenbericht des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNDOC) der Vereinten Nationen hervorgeht, der vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde, konsumieren 7,2% der Bevölkerung im Alter zwischen 15 und 64 Jahren mindestens einmal im Jahr Cannabis. Die Zahl steigt auf 7,6 bei Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 17 Jahren. „Das Angebot wird größer und es entsteht die Vorstellung, dass Drogenkonsum mit Zigarettenrauchen gleichzustellen sei und nicht schade und die politischen Behörden nehmen dazu nicht klar Stellung“, so Bischof Lozano bei einer Pressekonferenz. Zunehmend, so der Bischof, würden sich Eltern von drogenabhängigen Jugendlichen an kirchliche Einrichtungen wenden.
Bei eine dreitägigen Treffen, das am 26. Juni in Lujan zu Ende ging betonten die Delegierten aus den verschieden argentinischen Diözesen, die auf Einladung der bischöflichen Kommission für Drogenabhängigkeit an der Tagung teilnahmen: Dieses soziale Problem „ist das Ergebnis einer geringeren Kontrolle, einer zunehmenden Bestechlichkeit und der zunehmenden Souveränität mafiöser Banden, die ganze Stadtviertel beherrschen“.
Am Rande des Treffens, das mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der Basilika von Lujan unter Vorsitz von Bischof Lozano zu Ende ging, wurde ein Impulspapier mit dem Titel „Es ist besser, sich für das Leben zu entscheiden“ veröffentlicht, dass die Öffentlichkeit auf das Drogenproblem aufmerksam machen soll. Darin wird das tragische Wachstum mit einer Kombination von vier Elementen in Verbindung gebracht: Kriminalität, Korruption, Straflosigkeit und gesellschaftliche Toleranz.
Der UN-Bericht bestätigt, dass Argentinien in Südamerika an erster Stelle steht, was den Konsum von Cannabis anbelangt und nach Brasilien an zweiter Stelle im Hinblick auf den Konsum von Heroin. Für die katholische Kirche geht das Problem jedoch weit über die Statistiken hinaus: von einem Transitland des Drogenhandels habe sich Argentinien in ein Land des Drogenkonsums verwandelt. (CE) (Fidesdienst, 27/06/2011)


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