AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Erzbischof von Kisangani warnt: „Die LRA könnte möglicherweise auch mit Al Kaida zusammenarbeiten“

Mittwoch, 15 Juni 2011

Kinshasa (Fidesdienst) – „Wenn wir die regionale Ausdehnung der Krise nicht beenden, wird die Lord’s Resistance Army (LRA) in anderen geographischen Gebieten gefährlich werden und auch Interessen von Ländern beeinträchtigen, die sich nicht in Afrika befinden. Zum Beispiel wäre es gut möglich, dass sie ihre schmutzigen Dienste auch terroristischen Organisationen, wie Al Kaida anbietet“, warnt Erzbischof Marcel Utembi Tapa von Kisangani (Demokratische Republik Kongo) am 9. Juni in eine Ansprache an eine Gruppe von in Kisangani akkreditierten Botschaftern bei einem Treffen mit dem Regionalen und Interkonfessionellen Netzwerk der Religionsvertreter für den Frieden (RRILRP)
Dem Netzwerk gehören Religionsvertreter aus Uganda, der Demokratischen Republik Kongo, dem Südsudan und der Zentralafrikanischen Republik an, deren Länder von der Gewalt der Rebellen der LRA betroffen sind. Die Rebellengruppen entstand in den 80er Jahren in Norduganda, treibt seit vielen Jahren aber auch in verschiedenen Gebieten in Zentralafrika ihr Unwesen. Dabei kommt es zu Razzien und Masakern in vielen Dörfern, die die Menschen zur Flucht zwingen. Oft werden bei solchen Überfällen auch Kinder und Jugendliche Verschleppt, die dann in den Reihen der bewaffneten Gruppe kämpfen müssen, der heute Mitglieder aus vielen verschiedenen Völkern und Ländern angehören.
Erzbischof Utembi Tapa erinnert an die Notwendigkeit einer friedlichen Lösung und die Wiederaufnahme der Verhandlungen von Juba (die 2007 unterbrochen wurden). Gleichsam müsse man die Zivilbevölkerung schützen und eine regionale Truppe gründen, die „diszipliniert, motiviert und gut ausgerüstet ist“. Eine solche Einheit sollte Soldaten aus allen von den Rebellen der LRA heimgesuchten Ländern umfassen. Außerdem solle man auch diejenigen verfolgen, die der LRA logistische Unterstützung liefern.
Abschließend bekräftigte Erzbischof Utembi Tapa die Bereitschaft der Religionsführer zu einer Teilnahme an den Friedensverhandlungen und appellierte an alle mit der Bitte um Hilfe für die betroffene Zivilbevölkerung, dort wo humanitäre Hilfswerke bisher noch nicht tätig sind. (LM) (Fidesdienst, 15/06/2011)


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