AFRIKA/TUNESIEN - Pfarrer Mussie Zerai: „Die Vorgänge bei der Weiterleitung der Flüchtlinge aus Libyen in andere Länder werden langsam beschleunigt“

Freitag, 10 Juni 2011

Tunis (Fidesdienst) – „Die Flüchtlinge wurden aus dem Camp, in dem es in den vergangenen Tagen zu Brandanschlägen gekommen war in ein anderes Camp auf einem Hügel in der Nähe einer Kaserne der tunesischen Armee gebracht“, so der eritreische Priester Mussie Zerai, Vorsitzender des Hilfswerks „Habeshia“ für Entwicklungszusammenarbeit, dessen Mitarbeiter Flüchtlinge aus Libyen betreuen, die in Coucha rund 25 Kilometer von der tunesischen Stadt Ras Ajdir entfernt untergebracht wurden. Zwischen dem 21. und 23. Mai hatte war es im Camp zu Ausschreitungen zwischen Flüchtlingen verschiedener Staatsangehörigkeit gekommen. Dabei waren mehrere Zelte in Brand gesteckt worden. Vier Menschen kamen dabei ums Leben (vgl. Fidesdienst vom 25. Mai 2011).
„Es tut sich auch etwas bei der Beschleunigung der Vorgänge zur Weiterleitung der Flüchtlinge in andere Länder, die sich zu einer Aufnahme bereit erklärt haben. Dies hängt auch davon ab, wie viele Mitarbeiter das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) für die Abwicklung der Vorgänge zur Verfügung stellt“, so der katholische Geistliche, der jedoch zuversichtlich ist, „denn es wurde mir gesagt, dass der Flüchtlingshochkommissar der Vereinten Nationen in den kommenden Tagen vor Ort sein wird. Vielleicht wird dieser Besuch zur Beschleunigung der bürokratischen Vorgänge beitragen“. Nach der Rückführung der Personen, die keinen Anspruch auf einen Flüchtlingsstatus haben, halten sich im Camp noch Flüchtlinge aus Eritrea, Äthiopien und Sudan sowie aus der sudanesischen Region Darfur auf. (LM) (Fidesdienst, 10/06/2011)


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