AFRIKA/LIBYEN - Bischof Martinelli befürchtet „eine Spaltung in den Reihen der libyschen Bevölkerung“ und betont: „Ich glaube immer noch an den Dialog“

Mittwoch, 8 Juni 2011

Tripolis (Fidesdienst) – „Gestern war ein schrecklicher Tag mit unzähligen Luftangriffen. Heute, hat sich die Lage, Gott sei Dank, wieder etwas beruhigt“, so der Apostolische Vikar von Tripolis, Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli. „Der politische Rahmen ist nicht klar. Wir erwarten Entwicklungen und Fortschritte beim Dialog und beim Frieden. Ich glaube immer noch an den Dialog. Das Einzige, was mir Angst macht, ist der Kampf zwischen den verschiedenen Fraktionen der libyschen Bevölkerung. Wenn die Menschen sich gegenseitig bekämpfen werden, dann wird es schrecklich sein“.
Gaddafi hatte die Bevölkerung in einer Fernsehansprache erneut zum Widerstand aufgerufen. „Ich erinnere mich daran, wie ein hoher westlicher Politiker vor einem Monat sagte, der Sturz Gaddafis sei nur noch eine Frage von Stunden. Ich weiß nicht, wie lange diese Stunden noch sein sollen“, so Bischof Martinelli. „Wer denkt, dass die Probleme mit Bomben gelöst werden können, denkt falsch“, betont der Apostolische Vikar, der im Gespräch mit dem Fidesdienst auch über seinen Besuch auf dem italienischen Friedhof in Tripolis berichtet: „Ich habe den Friedhof besucht. Die Gräber wurden nicht geschändet. Das Beinhaus ist in Ordnung. Es wurden nur die Wände des Wächterhauses mit Schriften beschmutzt. Diese Toten mögen uns beschützen, denn es sind alles Menschen, die ihr Blut für Libyen vergossen haben“, so Bischof Martinelli abschließend. (LM) (Fidesdienst, 08/06/2011)


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