AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Neue Übergriffe der LRA im Nordosten des Kongo: Bischof von Bondo dankt allen, die „weiterhin über dieses Drama sprechen“

Dienstag, 24 Mai 2011

Kinshasa (Fidesdienst) – In der Nacht vom 18. auf den 19. Mai entführten Soldaten der Lord’s Resistance Army (LRA) zwischen 15 und 18 Personen aus einem rund 7 Kilometer von Ango im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo entfernte Dorf. Dies bestätigt Bischof Etienne Ung’Eyowon von Bondo in einer auf den Internetseiten der Kongolesischen Bischofskonferenz veröffentlichten Pressemitteilung. „Am Tag danach verübten Soldaten der LRA einen Angriff auf ein weiteres Dorf in rund 30 Kilometer Entfernung“, so Bischof Ung’Eyowun zum Fidesdienst.
Die LRA entstand Mitte der 80er Jahre als Guerillagruppe in Norduganda. Seit einigen Jahren treibt sie ihr Unwesen auch im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo und im Südosten der Zentralafrikanischen Republik sowie im Südsudan. Wie das Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Hilfen mitteilt mussten rund 300.000 Binnenflüchtlinge infolge der von der LRA verursachten Gewalt ihre Heimat verlassen.
„Die mangelnde Sicherheit ist die Folge der Tatsache, dass nur wenige Soldaten der regulären Streitkräfte, die zudem schlecht bewaffnet und schlecht ausgerüstet sind, hier stationiert sind, während es hier keine Einheiten der UNO gibt, wie dies in anderen Regionen der Demokratischen Republik Kongo der Fall ist. Die Bevölkerung hat Angst und die Menschen ziehen in größere Dörfer um und verlassen die Dörfer, die der Gewalt der LRA am meisten ausgesetzt sind“, so Bischof Ung’Eyowun weiter.
„Die Binnenflüchtlinge werden von der Kirche und von rund einem Dutzend Nichtregierungsorganisationen betreut, die in Ango und in zwei anderen Städten tätig sind und Lebensmittel unter der Bevölkerung verteilen“, so der Bischof von Bondo.
Vor einem Jahr, hatte der US-amerikanische Präsident Barak Obama am 24. Mai 2011 den „LRA Disarmament and Northern Uganda Recovery Act“ unterzeichnet, mit dem sich die Vereinigten Staaten verpflichten, den Völkern in Zentralafrika zu helfen, die von der Gewalt der LRA betroffen sind.
„Wir danken allen, die weiterhin über das von der LRA verursachte Drama sprechen. Wir müssen dafür sorgen, dass dieses Gesetz auch in allen seinen Teilen umgesetzt wird, damit das Leiden der Menschen ein Ende findet“, so Bischof Ung’Eyowun abschließend. (LM) (Fidesdienst, 24/05/2011)


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