ASIEN/PAKISTAN - Rechte der Christen in Punjab missachtet: sie werden angegriffen oder aus den eigenen Wohnungen vertrieben

Freitag, 20 Mai 2011

Lahore (Fidesdienst) – Zwei christliche Krankenschwestern wurden von einem muslimischen Angestellten des „Fatima Hospital“ in Lahore (Punjab) entführt und 9 Stunden lang misshandelt; ein muslimischer Großgrundbesitzer ha beschlagnahmte die Wohnungen zweier christlicher Familien in der Stadt Jalal Pur Jattan ebenfalls in Punjab: beide Fälle wurden dem Fidesdienst von einheimischen Beobachtern gemeldet und stellen unter Beweis, dass es in Pakistan immer wieder zu Fällen der Missachtung der grundlegenden Rechte christlicher Minderheiten kommt. In Punjab, so die „Masihi Foundation“, so sich für die Rechte christlicher Minderheiten in Pakistan einsetzt, zum Fidesdienst, seien Hass und Gewalt besonders verbreitet.
Die beiden christlichen Krankenschwestern im Fatima Memorial Hospital, Nusrat Bibi und Muneeran Bibi, wurden unter dem Vorwand des Diebstahls 9 Stunden lang illegal in einem Zimmer festgehalten und misshandelt worden. Nach dieser traumatischen Erfahrung meldeten die beiden jungen Frauen den Vorfall beim nächsten Polizeikommissariat. „Wie verurteilen diese körperliche und psychologische Gewalt gegen wehrlose junge Frauen. Die Regierung sollte dringend durch ihr Eingreifen dafür sorgen, dass in der Gesellschaft ein toleranteres und respektvolleres Klima entsteht“, so der Vorsitzende der „Masihi Foundation“, Haroon Barkat Masih, der mit seiner Stiftung auch die Causa der als erste Christin wegen Blasphemie zum Tode verurteilten Asia Bibi betreut, zum Fidesdienst.
Zu der unrechtmäßigen Beschlagnahme der Wohnungen christlicher Familien durch reiche Großgrundbesitzer in Jalal Pur Jattan, berichtet der vor Ort tätige Priester, Naveed Dominic, dem Fidesdienst: „Christen werden vor allen anderen bedroht und aus ihren Wohnungen vertrieben“. Oft sei die Polizei nicht bereit, in solchen Fällen einzugreifen. „Auch die Ortskirche wurde dazu angehalten, sich nicht einzumischen“, so Geistliche.
Die Schikane der christlichen Minderheiten sei ein Problem, so die Beobachter zum Fidesdienst, mit dem sich auf nationaler Ebene vom Ministerium für Harmonie und religiöse Minderheiten befassen muss, das auf nationaler und internationaler Ebene auf das Problem aufmerksam machen sollten. „Die Menschenrechtslage in Pakistan ist äußerst schwierig und besorgniserregend“, so der katholische Priester Khalid Rashid Asi aus der Diözese Faisalabad (Punjab) zum Fidesdienst. „In einem solchen Kontext leiden vor allem christliche Minderheiten unter Misshandlung und Missachtung ihrer grundlegenden Rechte auf sozialer, wirtschaftlicher und religiöser Ebene“.
In Punjab sind 13% der Bevölkerung Christen. In kirchlicher Trägerschaft befinden sich Schulen, Krankenhäuser und Sozialeinrichtungen. Oft versuchen einflussreiche Muslime sich dieser Einrichtungen zu bemächtigen. Dabei kommt es oft auch zu falschen Anschuldigungen auf der Grundlage des strittigen Blasphemiegesetzes. (PA) (Fidesdienst, 20/05/2011)


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