AFRIKA - Bericht der Minority Rights Group zur Lage der afrikanischen Länder, in denen die Gefahr von Massakern besteht

Dienstag, 17 Mai 2011

Rom (Fidesdienst) – Somalia, Sudan, Demokratische Republik Kongo, Äthiopien und Nigeria gehören zu den afrikanischen Ländern, in denen die Menschen am meisten Gefahr laufen, Opfer von Massakern zu werden. Dies geht aus dem „Peoples under Threat Index 2011“ der Minority Rights Group hervor. Der Bericht wurden am 12. Mai vorgestellt und befasst sich insbesondere mit Gewalt gegen Minderheiten in aller Welt.
Unter den afrikanischen Ländern, in denen im Vergleich zum Jahr 2010 die Zahl der Massaker dieses Jahr zugenommen hat, sind Cote d’Ivoire, Uganda, Guinea und Libyen. In Libyen habe die Zahl der Toten unter der Zivilbevölkerung zugenommen, „seit die internationale Militäraktion auf den Weg gebracht wurde, insbesondere in Misrata und in den Städten an der Küste durch den energischen Versuch der Truppen unter Ghaddafi, dort die Kontrolle zurück zu erlangen.“ In dem Bericht wird auch daran erinnert, dass aus der Stadt Zuwara, westlich von Tripolis, die Mitte März von den Regierungstruppen zurückerobert wurde, 500 Berber nach Tunesien fliehen mussten. Der Bericht dokumentiert auch rassistische Handlungen gegen dunkelhäutige Libyer und Gastarbeiter, insbesondere in den von den Rebellen kontrollierten Regionen. Vertreter des UN-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) berichten von afrikanischen Arbeitskräften, die zur Flucht gezwungen waren, weil sie (fälschlicherweise) in Verdacht geraten waren, Söldner Ghaddafis zu sein. Über 500.000 Menschen mussten Libyen verlassen, bei denen es sich größtenteils um Gastarbeiter handelt.
Im Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg in Cote d’Ivoire zwischen dem ehemaligen Präsidenten Laurent Gbagbo und dem neuen Staatsoberhaupt Alassane Ouattara kam es ebenfalls zu Massakern an Zivilisten. Ende März wurden rund tausend Zivilisten allein in Duékoué im Westen des Landes ermordet. Auch nach dem Sturz Gbagbos „bleibt das Risiko hoch, so lange es rund eine Million Binnenflüchtlinge und bewaffnete Milizen beider Seiten gibt“, heißt es in den Bericht. Unter den besonders gefährdeten Ländern befindet sich schließlich auch Uganda, wo die Situation von einen Vertrauensverlust gegenüber der Regierung, den politischen Parteien und den traditionellen Königsreichen gibt und es immer noch oft zu willkürlichen Festnahmen von Oppositionellen kommt. (LM) (Fidesdienst, 17/05/2011)


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