AFRIKA/LIBYEN - Bischof Martinelli: „Wir brauchen einen Waffenstillstand, damit die Zivilbevölkerung durchatmen kann“

Samstag, 14 Mai 2011

Tripolis (Fidesdienst) – „Ich möchte noch einmal betonten, dass ich nie gesagt habe, dass Gaddafi verletzt sei oder sich gar ins Ausland abgesetzt haben soll“, so der Apostolische Vikar in Tripolis, Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli, im Hinblick auf jüngste Berichte der internationalen Presse zum Fidesdienst. „Meine Position habe ich auch schriftlich dem italienischen Außenministerium mitgeteilt“, so Bischof Martinelli weiter, „und dabei den Wunsch geäußert, dass die italienische Regierung einen Waffenstillstand unterstützt, wie ihn auch der Heilige Vater und die Vereinten Nationen fordern.“
Bischof Martinelli erinnert auch daran, dass „es bei einem Angriff in Marsa Brega 16 Tote gab und weitere Menschen in anderen Teilen von Tripolis ums Leben kamen. Die Luftangriffe fordern also weitere Todesopfer. Ein Waffenstillstand erscheint mir dringend notwendig, damit die Zivilbevölkerung durchatmen kann. Auch heute Nacht gab es wieder verschiedene Luftangriffe. Den heftigsten haben wir heute Nacht um 3.00 Uhr gehört. Man kann nicht mehr schlafen.“
„Als Kirche“, so Bischof Martinelli, „sind wir weiterhin praktizierend, und dies gilt auch für die noch anwesenden ausländischen Gläubigen. Gestern nahmen wieder viele Gläubige an der heiligen Messe teil. Bei unserem Gebet bitten wir um die Gnade des Friedens und der Aussöhnung. Gewiss, gibt es auf beiden Seiten Schuld, die der Vergebung bedarf, doch es kann keine Vergebung geben, so lange Bomben abgeworfen werden“, so der Apostolische Vikar abschließend. (LM) (Fidesdienst, 14/05/2011)


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