ASIEN/SINGAPUR - Erzbischof von Singapur: „Familien brauchen qualitativ wertvolle Zeit“

Donnerstag, 12 Mai 2011

Singapur (Fidesdienst) – Familien brauchen in ihrem Alltag „qualitativ wertvolle Zeit“, d. h. Momente in denen Dialog und Gespräche stattfinden, gemeinsame Dinge unternommen werden, wobei auch Zeit für die Vertiefung des Glaubens und das Gebet bleiben sollte: diesen Appell lancierte Erzbischof Nicholas Chia anlässlich des internationalen Tages der Familie, den die Vereinten Nationen am 15. Mai begehen.
In einer Botschaft der Erzdiözese, die dem Fidesdienst vorliegt, erinnert der Erzbischof daran, dass „die Familie die Keimzelle der Gesellschaft ist“. Oft sei das Glück und das Gelingen im Leben eines Erwachsenen das Ergebnis, der Zeit, die die Eltern den eigenen Kindern gewidmet haben. In der heutigen Zeit des ständigen Einwirkens der Massemedien und der langen und anstrengenden Arbeitstage, „fällt es Familien schwer qualitativ wertvolle Zeit miteinander zu verbringen“.
Der Erzbischof erinnert daran, dass in den Familien heute jedes Mitglied ein „eigenes elektronisches Gerät besitzt“ und weist in diesem Zusammenhang auf eine Studie der Columbia University aus dem Jahr 2009 hin, aus der hervorgeht, dass in Familien, die mindestens dreimal wöchentlich gemeinsam zu Abend essen und alle elektronische Geräte ausschallten, die Wahrscheinlichkeit von Drogen- und Alkoholproblemen geringer ist.
Doch „es reicht nicht aus, dass man sich gemeinsam an den Tisch setzt“, so der Erzbischof: man muss sich um einen „konstruktiven Dialog bemühen, der die Familienbande stärkt“. Das gemeinsame Essen sei aber eine ausgezeichnete Gelegenheit zum Austausch und zur besseren Verständigung. „Dabei bietet es sich auch an über die Werte des christlichen Glaubens zu sprechen, Bibelstellen zu kommentieren und über die eigenen Erfahrungen damit zu sprechen“, so der Eruzbischof weiter.
Aus diesem Grund fordert Erzbischof Chia alle Familien seines Erzbistums auf, „qualitativ wertvolle Zeit“ in ihr Leben einzubauen und sich um authentische Beziehungen zwischen Eltern und Kindern zu bemühen und dabei den eigenen christlichen Glauben „als Familie“ neu zu entdecken. Dabei müsse man sich auch bewusst sein, dass „die Familie als Berufung zum Aufbau des Reiches Gottes beitragen soll“. (PA) (Fidesdienst, 12/05/2011)


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