EUROPA/ITALIEN - In aller Welt sterben viele Frauen bei der Geburt: 99% in den Entwicklungsländern

Samstag, 7 Mai 2011

Rom (Fidesdienst) – In Afrika sterben jedes Jahr 4,5 Millionen Kinder im Alter unter 5 Jahren und 265.000 Mütter. Zu einem Großteil dieser Todesfälle kommt es während der Schwangerschaft oder bei der Geburt und könnten verhindert werden, wenn eine grundlegende Gesundheitsversorgung gewährleistet wäre. Wie aus einem Bericht des Kinderhilfswerks „Save the Children“ hervorgeht, gebären 48 Millionen Frauen jedes Jahr ohne professionelle Begleitung und oft auch ohne Kontrollen während der Schwangerschaft. Zwei Millionen Frauen gebären ihr erstes Kind ganz alleine, weil es entweder keine Gesundheitseinrichtungen gibt oder sie dazu keinen Zugang haben; oder weil es kulturelle oder religiöse Gründe verbieten Hilfe von fremden Menschen zu erbitten oder die eigene Wohnung zu verlassen und Gesundheitseinrichtungen aufzusuchen. Am größten ist der Anteil der „allein“ gebärenden Frauen in Nigeria, wo ein Fünftel der Frauen alleine gebären. Die Zahlen der Todesfälle bei Müttern sind allarmierend. In Italien sterben je 100.000 Lebendgeburten 12 Frauen aus unterschiedlichen Gründen. Im Südsudan liegt die zahl bei 2.054, in Sierra Leone bei 2.100, in Niger bei 1.800, im Tschad bei 1.500…
Weltweit sterben je 358.000 Frauen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt. Rund 800.000 Kinder sterben bei der Geburt. Hinzu kommen rund 3 Millionen Kinder die noch während des ersten Lebensmonats sterben. Größtenteils handelt es sich sowohl bei den Müttern als auch bei den Kindern bei der Todesursache um Komplikationen oder Pathologien, die hätten verhindert oder behandelt werden können. Daten des Kinderhilfswerks UNICEF zum Jahr 2005 berichten von 536.000 Müttern, die bei der Geburt starben, davon die Hälfte in Afrika und 99% in Entwicklungsländern.
Die Nichtregierungsorganisation schätzt, dass rund 1,3 Millionen Leben von Neugeborenen und Zehntausenden von Frauen durch die Präsenz von Hebammen oder speziell ausgebildeten Mitarbeitern des Gesundheitswesens gerettet werden könnten. Afghanistan, Niger, Guinea Bissau, Jemen, Tschad, Demokratische Republik Kongo, Eritrea, Mali der Sudan und die Zentralafrikanische Republik sind die zehn Länder, in denen das Gesundheitsniveau von Müttern und Kindern und die Bedingungen für Mütter und Kinder am schlechtesten sind. Im Gegensatz dazu sind die Bedingungen am besten in Norwegen, Australien, Island, Schweden, Dänemark, Neuseeland, Finnland, Belgien, den Niederlanden und Frankreich. Die Distanz zwischen Norwegen und Afghanistan ist schwindelerregend: in Norwegen ist bei jeder Geburt qualifiziertes Personal anwesend, während dies in Afghanistan nur bei 16% der Geburten der Fall ist. Eine von 175 Frauen in Norwegen verliert ihr Kind während der ersten 5 Lebensjahre, während in Afghanistan jede Frau Gefahr läuft, ihr Kind noch vor Erreichen des 5. Lebensjahres zu verlieren. In den anderen Ländern ist die Bilanz nicht weniger dramatisch: im Tschad und in Somalia riskiert 1 von 14 Frauen den Tod während der Schwangerschaft oder bei der Geburt. In Italien liegt das Risiko der Sterblichkeit von Müttern bei der Geburt unter 1 zu 15.000. (AP) (Fidesdienst, 07/05/2011)


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