AFRIKA/LIBYEN - Gesundheitseinrichtungen in Bengasi in großen Schwierigkeiten

Mittwoch, 4 Mai 2011

Bengasi (Fidesdienst) – Die in Bengasi arbeitenden Ärzte stoßen dort auf große Schwierigkeiten. „Die Bedingungen sind verheerend“, heißt es in einer Verlautbarung der Nachrichtenagentur Irin, die sich auf die Aussage eines leitenden Mitarbeiters des einzigen Rehabilitationszentrums der Stadt für Rückenmarksverletzungen und Schlaganfallpatienten bezieht. Gegenwärtig betreut die Einrichtung 65 Patienten, deren Therapieverlauf durch den Mangel an Geräten in Frage gestellt ist. Bis vor ein paar Jahren wurde das Zentrum zum Teil von der libyschen Regierung mitfinanziert, die die Finanzierungsbeiträge jedoch ohne vorherige Mitteilung plötzlich gestrichen hat. Nun finanziert sich die Einrichtung aus Mitteln des Libyan Red Crescent und anderer einheimischer Nichtregierungsorganisationen. Ein Großteil der Krankenpfleger verließ das Zentrum nach Ausbruch des Krieges, doch wie der Leiter der Mission der Internationalen Kommission des Roten Kreuzes aus Bengasi mitteilt ist die Situation in andren Teilen des Landes noch schlimmer, wie zum Beispiel in Misrata, wo das einzige internationale Hilfswerk, die italienische Nichtregierungsorganisation Emergency ihre Mitarbeiter aus Sicherheitsgründen abziehen musste. Im Psychiatrischen Zentrum der libyschen Stadt stieg die zahl der eingelieferten Patienten seit Kriegsbeginn um 50% und es stehen kaum Arzneimittel zur Verfügung. Dieselben Schwierigkeiten gibt es in der orthopädischen Abteilung des Krankenhauses Al Hawari, wo es an Geräten für die Behandlung von Patienten mit Knochenbrüchen fehlt, deren Zahl seit Kriegsbeginn stetig steigt. Das Benghazi Medical Centre, wurde bereits vor 30 Jahren eröffnet, ein ganzes Stockwerk ist jedoch immer noch geschlossen, da die Arbeiten noch nicht fertig gestellt wurden. (AP) (Fidesdienst, 04/05/2011)


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