AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Einen „Aufruf zur Toleranz, der neue Gewalt verhindern soll“ lanciert ein katholischer Pfarrer aus Abidjan im Internet

Mittwoch, 6 April 2011

Abidjan (Fidesdienst) – „Wir müssen in unseren Pfarrgemeinden weiter zu Frieden aufrufen und dies auch im Internet tun, damit Religionsvertreter an den Geist der Menschen appellieren und sie zur Toleranz aufrufen“, so der Scalabrini Missionar P. Celestin Ikomba, der die Pfarrei im Hafen von Abidjan betreut. In Abidjan liefern sich die Einheiten des gewählten Präsidenten Alassane Ouattara seit Stunden heftige Gefechte mit den Anhängern des scheidenden Präsidenten Laurent Gbagbo, der sich in der Residenz des Staatsoberhaupts verschanzt. Gespräche, die Gbagbo zur Machtabgabe bewegen sollen, sind angeblich gescheitert.
„Wer noch einen funktionierenden Internetanschluss besitzt, sollte diesen Aufruf zur Toleranz lesen und an die Menschen in den Pfarrgemeinden weitergeben, damit der Friedensappell sich im ganzen Land verbreitet“, so P. Celestine. Nach mehrwöchigen Gefechten hat sich die humanitäre Lage im Land zugespitzt. Nach Angeben der Vereinten Nationen gibt es über eine Million Flüchtlinge. Auch in Abidjan der Wirtschaftsmetropole und Verwaltungshauptstadt des Landes ist die humanitäre Lage dramatisch. Wie Pater Celestine berichtet, nehmen Einrichtungen der Kirche Vertriebene auf: „In der nach dem heiligen Antonius benannten Hafenpfarrei haben wir allein gestern 80 Menschen aufgenommen, die vor den Gefechten geflohen waren. Wir versuchen diese Menschen zumindest mit Mahlzeiten zu versorgen und ihnen irgendwie zu helfen.“ (LM) (Fidesdienst, 06/04/2011)


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