AFRIKA/LIBYEN - Apostolischer Vikar von Tripolis: „Ich begrüße die Position der Türkei zur libyschen Krise“

Dienstag, 5 April 2011

Tripolis (Fidesdienst) – „Die Politik der Türkei im Zusammenhang mit der libyschen Krise scheint mir begrüßenswert“, so der Apostolische Vikar in Tripolis, Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli, im Gespräch mit dem Fidesdienst in einem Kommentar zur Vermittlung der Türkei in der Frage eines möglichen Waffenstillstands. Am 4. April reiste der stellvertretende libysche Außenminister Abdelati Laabidi nach Ankara zu einem Treffen mit dem türkischen Außenminister Ahmet Davutoglu: im Mittelpunkt der Gespräche stand ein möglicher Waffenstillstand zwischen dem Regime und den Rebellen. „Wir müssen beide Seiten anhönren, wenn wir eine Einigung finden wollen“, so ein ranghoher Vertreter des türkischen Außenministeriums in einem von der Tageszeitung “Hurriyet Daily News” auf deren Internetseiten veröffentlichten Zitat.
„Wenn man eine Lösung für die Krise in diesem Land finden will, muss man die Argumente beider Seiten berücksichtigen. Die Fehler liegen nicht nur auf einer Seite. Zudem genießt das Regime immer noch eine gewisse Zustimmung. Der libysche Radiosender verbreitet weiterhin Nachrichten von Kundgebungen der Gaddafianhänger in allen Teilen der Welt“, so Bischof Martinelli.
Der Apostolische Vikar von Tripolis fügt hinzu, dass „die Leichen der Afrikaner, die an den libyschen Stränden gefunden wurden wahrscheinlich bereits seit einigen Tagen im Wasser waren“. Er habe jedoch nur etwa zehn Leichen gesehen. „Von den angeblich 68 Leichen hatten mir Dritte berichtet. Ich selbst habe mit eignen Augen 10 Leichen gesehen. Weitere Leichen sollen am Strand von Garbuli gefunden worden sein“. (LM) (Fidesdienst, 05/04/2011)


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