AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Erzbischof von Abidjan zum Fidesdienst: „Es herrscht eine unheimliche Stille, wie vor einem großen Sturm“

Montag, 4 April 2011

Abidjan (Fidesdienst) – „Die Situation ist ruhig, in dem Sinne, dass weniger Schüsse zu hören sind, doch diese Stille ist unheimlich und in keiner Weise beruhigend. Die Lage ist äußerst angespannt. Die Menschen verschanzen sich in ihren Wohnungen. In einigen Stadtvierteln gibt es kein fließendes Wasser und keinen Strom und die Lebensmittel sind knapp. Wir warten auf die letzten großen Gefechte. Die Tragödie ist unbeschreiblich“, so Erzbischof Jean-Pierre Kutwa von Abidjan, der Wirtschaftsmetropole von Cote d’Ivoire, die von der Offensive der Republikanischen Einheiten erschüttert wurde, mit der der gewählte Präsident Alassane Ouattara die symbolischen Stätten der Macht in Cote d’Ivoire (Präsidentenpalast, Residenz des Präsidenten und Sitz des staatlichen Radio- und Fernsehsenders) einnehmen will, die sich noch in den Händen des scheidenden Präsidenten Laurent Gbagbo befinden, der seine Niederlage bei der Stichwahl im November 2010 nicht anerkennt. „So lange Ouattara die Kontrolle über diese drei Einrichtungen nicht hat, wird er in den Augen der Ivorer nicht als Staatsoberhaupt wahrgenommen werden“, so ein Beobachter aus kirchlichen Kreisen in Abidjan, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben will, zum Fidesdienst. (LM) (Fidesdienst, 04/04/2011)


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