AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Gefechte in der Umgebung des staatlichen TV-Senders in Abidjan; kirchliche Einrichtungen in Duékoué beschädigt

Samstag, 2 April 2011

Abidjan (Fidesdienst) – Heftige Gefechte mit schweren Waffen werden aus Abidjan, der Wirtschaftsmetropole von Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste) gemeldet, wo sich die dem scheidenden Präsidenten Laurent Gbagbo treu gebliebenen Soldaten und die Einheiten des gewählten Präsidenten Alassane Ouattara gegenüberstehen. Ein Beobachter aus kirchlichen Kreisen dem Fidesdienst, der aus Sicherheitsgründen nicht genannt werden will, berichtet: „Die Gefechte fanden vor allem in der Umgebung des staatlichen TV-Senders RFI statt, nachdem gegen 6.00 Uhr am gestrigen Morgen die Soldaten Gbagbos diesen wieder zurückerobert hatten. Die Republikanischen Einheiten hatten den TV-Sender in der Nacht vom 31. März auf den 1. April eingenommen und seither wurden keine Programme mehr ausgestrahlt. Nach einer heftigen Gegenoffensive der Soldaten Gbagbos mussten die Einheiten Ouattaras sich jedoch wieder zurückziehen“.
„Der Fernsehsender RFI hat die Ausstrahlung der Programme wieder aufgenommen und verbreitet ständig negative Nachrichten über die Mission der Vereinten Nationen in Cote D’Ivoire (UNOCI) und ermutigt die Anhänger Gbagbos zu einer Reaktion“, so der Beobachter zum Fidesdienst, „In Abidjan ist der Widerstand Gbagbos in der Tat sehr stark und den Republikanischen Einheiten ist der Vormarsch auf den Präsidentenpalast bisher nicht gelungen. Der Präsidentenpalast und der Fernsehsender sind mit Panzern umstellt. Der Präsidentenpalast wurde zwar auch aus der Ferne unter Beschuss genommen, denn man sah Rauch aufsteigen, doch die Einheiten Ouattaras konnten sich dem Gebäude nicht nähern“.
„Ouattara hat die Schließung der Grenzen bekannt gegeben, dann jedoch den Flughafen wieder geöffnet, um eine Evakuierung der Ausländer zu ermöglichen. Der Flughafen scheint von den Einheiten der Vereinten Nationen kontrolliert zu werden“, so der Beobachter.
„Ouattara hatte gestern auch eine Ausgangssperre ab 17.00 Uhr verhängt, die bis heute morgen 6.00 Uhr dauerte. Heute soll von 12.00 bis morgen 6.00 Uhr eine Ausgangssperre gelten. Man muss also für die kommenden Stunden eine Wiederaufnahme einer groß angelegten Offensive erwarten“, so der Beobachter. „Die Hubschrauber der Vereinten Nationen und der französischen Militärmission überwachen die Situation aus der Luft. Wir haben bereits verschiedene Panzer beider Seiten und Fahrzeuge mit schweren Waffen“, so der Beobachter.
In Duékoué im Westen des Landes, sollen nach Angaben des Internationalen Roten Kreuzes, das sich auf Berichte der Einheiten Outtaras bezieht, rund 800 Zivilisten bei Massakern ermordet worden sein. Bischof Gaspard Béby Gnéba von Man bestätigt diese Nachricht bisher nicht, betont, jedoch dass die Kommunikation im Land sehr schwierig sei. Unterdessen erinnert er an die dramatische humanitäre Lage in der Region (vgl. Fidesdienst vom 01/04/2011). Abschließend beton der Bischof, dass neben zivilen Einrichtungen auch Gebäude der Kirche (darunter Pfarreien, Schulen und Gesundheitseinrichtungen) verwüstet und geplündert wurden. (LM) (Fidesdienst, 02/04/2011)


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