AFRIKA/LIBYEN - Der Apostolische Vikar in Tripolis berichtet von weiteren Opfern unter der Zivilbevölkerung und vielen libyschen Bürgern, die das Land verlassen, sieht jedoch auch „Hoffungsschimmer“

Samstag, 2 April 2011

Tripolis (Fidesdienst) – „Am gestrigen 1. April starben in Sirte 8 Zivilisten, mehrheitlich Frauen und Kindern bei Bombenangriffen der Alliierten“, so der Apostolische Vikar in Tripolis, Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli.
Nachdem Bischof Martinelli in den vergangenen Tagen von zahlreichen getöteten Zivilisten berichtet hatte (vgl. Fidesdienst vom 31/03/2011) gab das NATO-Hauptquartier in Brüssel bekannt, man werden diese Nachricht prüfen. „Sie sollen ruhig kommen und die Nachricht prüfen“, so der Bischof, „die Menschen in Libyen können nicht mehr lange so weiter leben. Wie aus jüngsten Informationen hervorgeht, sollen rund 400.000 libysche Staatsbürger aus Angst vor den Bombenangriffen und Gefechten bereits in Tunesien und Ägypten zuflucht gesucht haben.“
„Doch es gibt auch Hoffnungsschimmer“, so Bischof Martinelli weiter, „Die Gespräche in London, an denen auch ein Gesandter eines Sohnes von Gaddafi teilnahm, sind ein Zeichen dafür, dass etwas geschieht“. Wie die britische Presse berichtet, traf in den vergangenen Tagen Mohammed Ismail, ein enger Mitarbeiter von Saif al-Islam, Sohn des libyschen Präsidenten, ein, der sich dort mit Vertretern der britischen Regierung zu Gesprächen traf.
„Gestern haben wir mit unserer kleinen Gemeinde zwei Gottesdienste gefeiert: um 9.00 Uhr mit den philippinischen Gläubigen und um 10.30 Uhr mit den Afrikanern und anderen Filipinos. Wir haben das Evangelium vom Blinden verlesen, der wieder sehen kann. Dies ist ein Symbol für die vom Krieg verblendete Menschheit. Doch wir hoffen, dass auch sie das Licht der Vernunft wieder erlangen wird“, so Bischof Martinelli abschließend. (LM) (Fidesdienst, 02/04/2011)


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