AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Erzbischof von Abidjan zum Aufruf von Papst Benedikt XVI. zu Frieden in Cote d’Ivoire: „Wir freuen uns über die Worte des Papstes und hoffen, dass man seine Stimme hören wird“

Mittwoch, 30 März 2011

Abidjan (Fidesdienst) – „Wir freuen uns über die Worte des Papstes und danken dafür. Wir hoffen, dass man seine Stimme hören wird“, so Erzbischof Jean-Pierre Kutwa von Abidjan im Gespräch mit dem Fidesdienst. Der Erzbischof betont: „Die humanitäre Lage ist außer Kontrolle geraten und mehrer Tausend Menschen fliehen vor den Gefechten“ (vgl. Fidesdienst vom 29/03/2011).
Bei der Generalaudienz sagte Papst Benedikt XVI. am heutigen 30. März: „Schon seit langer Zeit denke ich immer wieder an die Bevölkerung der Elfenbeinküste, die durch schmerzhafte landesinnere Kämpfe und schwere soziale und politische Spannungen traumatisiert ist. Ich drücke all denen meine Nähe aus, die Angehörige verloren haben und unter der Gewalt leiden. Ich rufe dringend dazu auf, so schnell wie möglich einen konstruktiven Prozess des Dialogs für das Gemeinwohl aufzunehmen.“ Die politische Auseinandersetzung zwischen dem gewählten Präsidenten Alassane Ouattara (dessen Wahlsieg von der internationalen Staatengemeinschaft anerkannt wird) und dem scheidenden Präsidenten (der den Sieg seines Widersachers bei der Stichwahl vom November 2010 nicht anerkennt) hat sich in einen militärischen Kampf zwischen den „Republikanischen Einheiten“ (ehemalige Rebellen, die Ouattara unterstützen) und den Soldaten der Armee (die Gbagbo treu geblieben sind) ausgeweitet.
„Der dramatische Widerstand macht es umso dinglicher“, so der Papst weiter, „den Respekt und das friedliche Zusammenleben wieder herzustellen. Für dieses Ziel muss jede Anstrengung unternommen werden.“
In diesem Sinne hab er entschieden, Kardinal Peter Turkson, den Präsidenten des Päpstlichen Rates „Justitia et Pax“, nach Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste) zu schicken, „als Zeichen meiner Solidarität und der Solidarität der Weltkirche mit den Opfern dieses Konfliktes, und um zu Versöhnung und Frieden zu ermutigen.“
Seit mehreren Tagen haben die „Republikanischen Einheiten“ Offensiven in verschiedenen Teilen des Landes gestartet (vgl. Fidesdienst vom 29/03/2011) und wichtige Städte erobert, darunter auch Duekoué, wo nach Angaben von Amnesty International mindestens 10.000 Menschen in den vergangenen Tagen in einer katholischen Mission Zuflucht suchten. In der Mission hielten sich bereits 5.000 Binnenflüchtlinge auf. (LM) (Fidesdienst, 30/03/2011)


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