AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Heftige Gefechte führen zu Massenflucht nach Liberia: „Die humanitäre ist tragisch“, so der Bischof von Man; Appell für die Flüchtlinge

Dienstag, 29 März 2011

Man (Fidesdienst) – „Die humanitäre Lage ist dramatisch, nachdem die Gefechte nun bereist seit drei Tagen anhalten“, so Bischof Gaspard Béby Gnéba von Man im Westen des Landes. „die Bedingungen, unter denen die Menschen hier leben, waren bereits dramatisch und haben sich weiter zugespitzt. Wir haben infolge der anhaltenden Gefechte keine aktuellen Daten zur humanitären Lage und die Situation ist fluktuierend. Abgesehen von den Gefechten in Duekoué kommt es auch in verschiedenen anderen Städten und Dörfern zu Ausschreitungen. Am schlimmsten ist die Lage jedoch in Duekoué, wo die Gefechte seit drei Tagen anhalten“, do Bischof Gnéba.
Die Republikanischen Einheiten, wie die Milizen neu benannt wurden, die den gewählten Präsidenten Alassane Ouattara unterstützen, sind in verschiedenen Teilen von Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste) übergegangen und bekämpfen die Soldaten der Sicherheitskräfte, die dem scheidenden Präsidenten Laurent Gbagbo treu sind, der den Wahlsieg von Ouattara bei der Stichwahl im November 2010 nicht anerkennt. Die Einheiten Ouattaras, der von der internationalen Staatengemeinschaft als Präsident des Landes anerkannt wird, greifen in Duékoué (Westen), Daloa (Westen) und Bondoukou (Osten) an, und versuchen so die Hochburgen des alten Regimes zu stürzen und den Export von Kakao zu unterbinden, der sich als größte Einnahmequelle des Landes weiterhin unter der Kontrolle Gbagbos befindet.
„Vor den anhaltenden Gefechten fliehen viele Menschen nach Liberia“, so der Bischof weiter. „Ich wurde von einem liberianischen Geistlichen, Pfarrer Joseph, über die Lage der Flüchtlinge aus meiner Diözese in Liberia informiert“. Pfarrer Joseph ist in Zwedru (Region Grand Gedeh) in Liberia an der Grenze zu Cote d’Ivoire tätig. „Wir versuchen die Zahl der Flüchtlinge genau zu erfassen, doch wir wissen, dass es viele sind“, so der katholische Geistliche zum Fidesdienst, „Die ivorischen Flüchtlinge sind in verschiedenen Dörfern in der Region untergebracht. Wir versuchen Hilfsprogramme für diese Menschen auf den Weg zu bringen. Wir brauchen Medikamente, Lebensmittel und französischsprachige Helfer. Ich spreche selbst ein wenig Französisch, da wir während des Bürgerkriegs in Liberia in Cote d’Ivoire untergebracht waren. Wir haben vier Jahre als Flüchtlinge dort gelebt. Heute nehmen wir unsere Brüder und Schwestern aus dem Nachbarland auf. Doch wir brauchen die Unterstützung der Weltkirche“, so Pfarrer Joseph abschließend. (LM) (Fidesdienst, 29/03/2011)


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