AFRIKA/LIBYEN - Apostolischer Vikar in Tripolis: „Wir danken dem Heiligen Vater für seine wunderbaren Worte des Friedens“

Montag, 28 März 2011

Tripolis (Fidesdienst) – „Der Appell des Heiligen Vaters ist wunderbar und spendet uns Trost. Der Papst erinnert in seinem Appell an die Notwendigkeit der Versöhnung, des Friedens und des Dialogs“, so der Apostolische Vikar in Tripolis, Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli. Am gestrigen 27. April hatte Papst Benedikt XVI. an die internationalen Organismen und an alle politischen und militärischen Verantwortungsträger appelliert und diese darum gebeten „umgehend einen Dialog auf den Weg zu bringen und den Einsatz der Waffen zu beenden“.
„Wir haben den Appell des Papstes ins Arabische übersetzt und werden ihn heute ein einem schriftlichen Protokoll an den libyschen Außenminister zur Kenntnisnahme weiterleiten“, so Bischof Martinelli weiter. Der Apostolische Vikar nahm nicht an der Kundgebung vom 26. März teil (vgl. Fidesdienst vom 26/03/2011), an dem er nur teilnehmen wollte, falls es sich um eine Kundgebung für den Frieden handelte. „Man hat uns nicht mehr um unsere Anwesenheit gebeten“, so Bischof Martinelli. „Es handelte sich um eine Kundgebung, bei der die Teilnehmer für die Einheit Libyens demonstrierten. Es nahmen Stammesführer, Intellektuelle und andere Persönlichkeiten teil. Ich glaube nicht, dass eine der beteiligten Parteien sich eine Aufteilung Libyens wünscht. Aus diesem Grund betone ich immer wieder, dass der Dialog notwendig ist, damit man aus der Krise herausfindet “, so der Bischof weiter.
Bischof Martinelli weist im Gespräch mit dem Fidesdienst auch darauf hin, dass „seit gestern Polizeibeamte gegenüber der katholischen Kirche aufgestellt wurden. Offiziell sollen sie uns beschützen. Vielleicht will man vermeiden, dass uns dasselbe passiert, wie der Botschaft von Katar, die überfallen worden sein soll“. Der Apostolische Vikar fährt fort: „Die Situation in Tripolis ist nicht einfach. Das Benzin beginnt knapp zu werden und vor den Tankstellen gibt es lange Warteschlagen. Auch bei den Lebensmitteln gibt es Engpässe“.
„Heute Nacht haben wir keine Bomben gehört. Wir wissen, dass es in der Nähe von Sirte Bombenagriffe gab. In den vergangenen Tagen gab es Opfer unter den Zivilisten. Ich weiß von mindestens einer Person, die durch einen Splitter im Schädel starb, der vielleicht von einem Geschoss der Flugabwehr stammt, das sehr niedrig abgefeuert wurde“, so Bischof Martinelli abschließend. (LM) (Fidesdienst, 28/03/2011)


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