AFRIKA/LIBYEN - Sondersitzung der Afrikanische Union zur libyschen Krise: „Wir warten wie sich die Dinge entwickeln“, so der Apostolische Vikar von Tripolis

Samstag, 26 März 2011

Tripolis (Fidesdienst) – „Wir wurden zu einer großen Kundgebung in Tripolis eingeladen. Ich weiß noch nicht genau, um was es sich handelt. Wenn es eine Kundgebung für den Frieden ist, dann werden wir teilnehmen“, so der Apostolische Vikar von Tripolis, Bischof Giovanni Innocenzo Martinalli, zum Fidesdienst. „Heute Nacht waren keine Explosionen zu hören. Wahrscheinlich wurden Gebiete bombardiert, die weiter weg sind. Das Leben der Kirche geht weiter. Am gestrigen 25. März haben wir zwei Gottesdienste gefeiert, an denen viele Gläubige teilnahmen, bei denen es sich um Filipinos und afrikanische Gastarbeiter handelt, denn sie sind die einzigen, die noch hier sind“, so Bischof Martinelli. „Wir warten darauf, wie sich die Dinge entwickeln. Wir hoffen, dass die Vernunft siegen wird“, so Bischof Martinelli abschließend.
Unterdessen fand in Addis Abeba eine Sondersitzung der Afrikanischen Union zur libyschen Krise statt. Es nahmen Vertreter der Sonderkommission der Afrikanischen Union teil, die sich mit der Lage in Libyen befassen (der Vertreter der Demokratischen Republik Kongo, Südafrika, Mauretanien, Mali und Uganda angehören). Außerdem waren vertreten der libyschen Regierung, der Arabischen Liga, der Islamischen Konferenz und der Europäischen Union vertreten. Vertreter des libyschen Übergangsrates mit Sitz in Bingasi waren allerdings nicht anwesend.
Zum Abschluss des Treffens wurde eine „Road map“ formuliert, die einen umgehenden Waffenstillstand, Korridore für humanitäre Hilfen, Schutzmaßnahmen für Ausländer (insbesondere Gastarbeiter aus den afrikanischen Ländern südlich der Sahara) und die „Umsetzung von politischen Reformen zur Überwindung der Ursachen der derzeitigen Krise“ vorsieht. Die libysche Regierung erklärte sich bereit, die Road Map zu akzeptieren, während sich die Aufständischen bisher noch nicht dazu äußerten. Die Afrikanische Union gab unterdessen bekannt, man werde Kontakt zum Übergasrat aufnehmen, um die Vertreter der Aufständischen davon zu überzeugen, der Road Map ebenfalls zuzustimmen. (LM) (Fidesdienst, 26/03/2011)


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