AFRIKA/LIBYEN - Apostolischer Vikar in Tripolis: „Ich vertraue auf die Weisheit der Afrikaner“; Schiff mit Flüchtlingen auf dem Weg nach Italien kehrt nach Libyen zurück

Donnerstag, 24 März 2011

Tripolis (Fidesdienst) – „Ich vertraue auf die Weisheit der Afrikaner, wenn es um die Lösung der Krise geht. Die Europäer geben sich der Illusion hin, dieses Problem mit Bomben lösen zu können. Wir sollten einer Mittlertätigkeit der Afrikanischen Union eine Möglichkeit geben“, so der Apostolischen Vikars in Tripolis, Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli, in einem Appell an den Fidesdienst. In Libyen werden die Bombenangriffe der Alliierten fortgesetzt, wie es kommt weiterhin zur Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern Gaddafis und den Rebellen, denen es gelungen ist, weitere Städte im Osten des Landes und in der Umgebung von Tripolis zu erobern.
„Mit dem Lärm der Bomben gelingt es uns kaum Nachtruhe zu finden, doch wir versuchen den Tag trotzdem irgendwie zu meistern. Das was mir am meisten Sorge bereitet, sind die afrikanischen Gastarbeiter, die weiterhin an unsere Pforten klopfen, in der Hoffnung dass ihnen die Kirche bei der Auswanderung nach Europa helfen kann. Doch dies ist nicht unsere Aufgabe. Wir versuchen, sie davon zu überzeugen, dass sie nach Tunesien gehen sollen, wo sie von internationalen Hilfswerke betreut werden können. Hier in Tripolis können wir nunmehr nur noch in den schwierigsten Fällen helfen“, so Bischof Martinelli.
Der Apostolische Vikar von Tripolis berichtet auch, dass versucht wurde „ein Schiff mit rund 400 Flüchtlingen, die in Italien um Asyl bitten wollten auf den Weg zu bringen. Das Schiff musste jedoch nach wenigen Dutzend Seemeilen fahrt wieder zurückkehren. Angeblich soll es sich um einen einen Motorschaden gehandelt haben. Doch wahrscheinlich ging es nur darum, weiteres Geld oder anders von den Menschen zu erpressen“.
Internationale Medien berichteten in den vergangenen Tage, dass Gaddafi drohte, tausende Auswanderer nach Europa durchreisen zu lassen, sollte es zu Angriffen der Alliierten unter Leitung von Frankreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten zu kommen. (LM) (Fidesdienst, 24/03/2011)


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