AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Das Land steht kurz vor einem Bürgerkrieg, doch die internationale Gemeinschaft bleibt untätig; Kloster der Klarissinnen beschädigt

Dienstag, 22 März 2011

Abidjan (Fidesdienst) – „In Cote D’Ivoire droht ein Bürgerkrieg“, so ein Beobachter aus kirchlichen Kreisen, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben will, zum Fidesdienst. „In Abidjan, der Wirtschaftsmetropole und Verwaltungshauptstadt des Landes, sind Ausschreitungen an der Tagesordnung. Ganze Stadteile werden von der Gewalt beherrscht, vor allem Abobo und Yopougon, wo Zivilisten bereits die Flucht ergriffen haben oder ihre Häuser nicht mehr verlassen“, so der Beobachter weiter.
„In Abobo wurden gestern Schüsse aus schweren Waffen in der Nähe eines Klosters der Klarissinnen abgefeuert. Die Ordensfrauen waren Gott sei Dank zum Gebet in der Kapelle versammelt und bleiben unversehrt. Doch an dem Kloster entstanden Schäden“, so der Beobachter weiter. Die Religionsvertreter in Cote d’Ivoire versuchen zu vermitteln, doch es scheint nicht einfach, Kontakte zu den beteiligten Parteien herzustellen. Die Schwierigkeiten bei der Kommunikation behindern auch den Prozess der Formulierung einer gemeinsamen Position der Religionsvertreter so“, der Beobachter abschließend.
Wie aus Berichten der einheimischen Presse hervorgeht, soll der scheidenden Präsident Laurent Gbagbo junge Anhänger, dazu aufgefordert haben, sich der Armee anzuschließen. Die Milizionäre der Forces Nouvelles, ehemals Rebellen, die den gewählten Präsidenten Alassane Outtara unterstützen sollen im Westen des Landes auf dem Vormarsch sein und auch in Abidjan ihre Offensive fortsetzen. Dort wollen sie vor allem das Stadtviertel Cocody einnehmen, wo sich die Verwaltungsgebäude befinden.
Die Regierung Nigerias übte unterdessen Kritik an der „widersprüchlichen“ Position innerhalb der internationalen Staatengemeinschaft: man widme das gesamte Augenmerk der Situation in Libyen, während Cote d’Ivoire kurz vor einem Bürgerkrieg stehe. (LM) (Fidesdienst, 22/03/2011)


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