AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Dreißig Tote bei einem Attentat auf einen Markt in Abidjan: „Dies ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, so UN-Vertreter

Freitag, 18 März 2011

Abidjan (Fidesdienst) – „Beide Parteien schieben sich nun gegenseitig die Schuld für das Blutbad auf dem Markt in Abidjan zu. Zeitungen die, dem scheidenden Präsidenten Gbagbo nahe stehen, machen sogar ‚Söldner aus Burkina Faso’ für die Tragödie verantwortlich“, so Beobachter aus Kreisen der katholischen Kirche in Abidjan, wo gestern im Stadtviertel ein Attentat auf einen Markt verübt wurde, bei dem 25 bis 30 Menschen ums Leben kamen. Nach Angaben der Mission der Vereinten Nationen in Cote d’Ivoire (UNOCI) sind Anhänger des scheidenden Präsidenten Laurent Gbagbo für das Attentat verantwortlich. Unterdessen bezeichnen Vertreter der Vereinten Nationen das Attentat als Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
„Die Anwesenheit von Söldnern aus Burkina Faso in den Reihen der Anhänger Ouattaras wurde nicht von unabhängigen Quellen bestätigt, doch dass der scheidende Präsident einen solchen Verdacht ausspricht, zeigt, dass sich die Beziehungen zwischen Gbagbo und dem Präsidenten von Burkina Faso, Blaise Compaoré, verschlechtert haben“, so der Beobachter weiter. „Letzterer hatte die Vereinbarungen von Ouagadougou 2007 unterstützt und sich im Rahmen der Vermittlung der Afrikanischen Union für die Lösung der Krise in Cote d’Ivoire eingesetzt, zu der es kam, nachdem Gabgo den Wahlsieg Outtaras bei der Stichwahl um das Amt des Präsidenten vom November 2010 nicht anerkennen wollte. Ende Februar hielt sich eine Mittlerdelegation der Afrikanischen Union in Abidjan auf. Blaise Compaoré der zu dieser Delegation gehören sollte, beschloss im letzten Moment nicht nach Cote d’Ivoire zu reisen, offiziell aus Sicherheitsgründen“, so der Beobachter.
Wie Beobachter aus den Reihen der UNOCI berichten, gibt es erste disertierende Soldaten aus den Reihen der Sicherheitskräfte, die bisher Gbagbo treu geblieben waren. Vor allem sollen diese Soldaten beklagen, dass ihre Gehälter nicht bezahlt werden. Wie die UNOCI berichtet sollen bisher rund 100 Soldaten disertiert sein und in Liberia Zuflucht gesucht haben. (LM) (Fidesdienst, 18/03/2011)


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