ASIEN/JAPAN - Christen in Japan: Solidarität im Zeichen der Ökumene

Freitag, 18 März 2011

Tokio (Fidesdienst) – Japanische Christen verschiedener Konfessionen planen nach dem Erdbeben vom 11. März gemeinsame Hilfsprojekte. Dies teilen Beobachter aus Kreisen der christlichen Glaubensgemeinschaft in Japan dem Fidesdienst mit, die in diesem Zusammenhang betonen, dass „man sich gemeinsam solidarisch zeigen und ein sichtbares Zeichen jener Nächstenliebe geben möchte, die Christus uns lehrt“. Die vielen Gemeinden, die unterdessen aktiv werden, tauschen dabei die jeweils zur Verfügung stehenden Informationen, Vorschläge und Projekte auch über so genannte social networks, wie „Facebook“ aus.
Neben den Einrichtungen der katholischen Kirche und der Caritas (vgl. Fidesdienst vom 16. und 17. März 2011) wurde in den vergangenen Tagen in Sendai, in der am meisten von dem Erdbeben betroffenen Region, ein „Earthquake Christian Disaster Centre“ der United Church of Christ in Japan (UCCJ) eingerichtet. Viele freiwillige Helfer, darunter auch der Leiter des Zentrums, Rev. Hideo Ishibashi, besuchen die betroffenen Gebiete vor Ort, um sich ein Bild von den Verhältnissen zu machen und mögliche Hilfsprojekte zu planen. Ebenfalls in Sendai hat das Netzwerk „Christian Relief, Asisstance Support and Hope“ (CRASH), in dem sich verschiedene protestantische Kirchen zusammenschließen, mit Unterstützung zahlreicher freiwilliger Helfer begonnen, erste Hilfen (Lebensmittel, Decken) unter den Menschen zu verteilen, die aus dem Gebiet um das AKW Fukushima in einem Umkreis von rund 40 Kilometern evakuiert wurden.
Der „National Christ Council in Japan” (NCCJ), in dem sich anglikanische, protestantische und christliche Gläubige zusammenschließen, hat unterdessen eine Kampagne auf den Weg gebracht, die „vor allem besonders Bedürftigen helfen soll, die alles verloren haben“. Auch die lutherische Glaubensgemeinschaft, die mit zwei Gemeinden in der Region will den Opfern des Erdbebens und des Tsunami helfen. Die anglikanisch-episkopale Kirche in Japan richtete in Tokio eine Zentrale ein, die die Nothilfen koordinieren soll. Unterdessen erhält die „Japan Baptist Union“ (JBU), unter deren Gläubigen sich auch Opfer der Naturkatastrophe befinden, erste Hilfen von der internationalen Hilfsorganisation „Baptist World Aid“. In den vergangenen Tagen gab auch die russisch-orthodoxe Kirche bekannt, dass eine Spendenaktion für Japan auf den Weg gebracht wurde. Die „Young Women’s Christian Association“ (YWAC) erklärte sich bereit in den eigenen Aufnahmezentren Bedürftige und insbesondere Kinder und ältere Menschen aufzunehmen.
Andere christliche Gruppen und Gemeinden, die sich in der „Japan Evangelical Alliance“ zusammenschließen, darunter die „Salvation Army of Japan“, „Japan Alliance Christ Church“, „World Vission Japan“ und viele andere organisieren ein Netzwerk, das vor Ort Hilfe leisten soll. (PA) (Fidesdienst, 18/03/2011)


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