AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Ivorische Religionsvertreter: „Wir dürfen die politische Krise nicht in einen religiösen Konflikt verwandeln“

Samstag, 5 März 2011

Abidjan (Fidesdienst) – Die christlichen und muslimischen Religionsführer in Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste) verurteilen die Anschläge auf die beiden Moscheen in Yopougon vom 25. Februar und warnen dafür, dass politische Krise, die im Land herrscht nicht „in einen Religionskonflikt verwandelt werden darf“.
In einer gemeinsamen Erklärung, die dem Fidesdienst vorliegt, bedauert das Forum der Religiösen Konfessionen in Cote d’Ivoire, die traurige Situation, in der sich das Land derzeit befindet: „die Situation im Westen des Landes kann sich in einen Flächenbrand ausweiten. In der Mitte des Landes bleibt die Lage weiterhin besorgniserregend. Hier im Süden sehen wir jeden Tag, wie unzählige Menschen jeden Alters vor den Schrecken der Situation fliehen, in der Hoffnung, dass sie irgendwo eine Zuflucht finden werden“.
„Die jüngsten Ereignisse zwingen uns noch einmal dazu das Augenmerk darauf zu lenken, dass bestimmte Personen versuchen die rein politische Krise zu instrumentalisieren. Aus diesem Grund verurteilen wir mit Nachdruck die Anschläge auf Kultstätten. Wir wollen daran erinnern, dass dies Kultstätten heilig sind und deshalb wir im Fall von Botschaften als extraterritorial betrachtet werden müssen. Kirchen, Moscheen und Tempel sind in diesem Sinn unangreifbar.“ Unterdessen wurden die Kultstätten auch zu Zufluchtsorten für Menschen, die vor der Gewalt fliehen.
Wie aus der Mitteilung hervorgeht, haben der Apostolische Nuntius in Cote d’Ivoire, Erzbischof Ambrose Madtha und der Bischofskoadjutor von Yopoungon, Bischof Salomon Lezoutieé zusammen mit anderen 5 Religionsvertretern die Moscheen besucht, die Zielscheibe von Anschlägen waren, um ihre Verbundenheit mit den muslimischen Mitbürgern zu bekunden und die Gewaltakte zu verurteilen. Die Vertreter der katholischen Kirche appellierten an die Bevölkerung mit der Bitte um Respekt für alle Kultstätten der verschiedenen Religionen. (LM) (Fidesdienst, 05/03/2011)


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