AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Pfarreien in Abidjan nehmen vor Ausschreitungen fliehende Vertriebene auf

Mittwoch, 2 März 2011

Abidjan (Fidesdienst) – „Im Moment sind aus Abobo und Adjamé in Abidjan, keine Schüsse mehr zu hören. In den vergangenen Tagen war es zu Ausschreitungen zwischen den Anhängern des scheidenden Präsidenten Laurent Gbagbno und den ehemaligen Rebellen der Forces Nouvelles, die den gewählten Präsidenten Alassane Ouattara unterstützen, gekommen“, so Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in Abidjan, der Wirtschaftsmetropole von Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste), zum Fidesdienst. Andere Quellen berichten unterdessen von Auseinandersetzungen im Süden von Koumassi. Abobo gilt als Hochburg der Anhänger Ouattaras und befindet sich im Norden der Stadt.
Infolge der Ausschreitungen mussten die meisten Einwohner der beiden betroffenen Stadtteile ihre Wohnungen verlassen. „Mindestens 3 Pfarreien in Abidjan haben Vertriebene aufgenommen, die aus den Stadtvierteln fliehen, in denen sich die Anhänger Gbagbos und Ouattaras bekämpfen“, so der Beobachter zum Fidesdienst. „Die Zahl der aufgenommenen Vertriebenen variiert zwischen zehn und 500 Menschen je Pfarrei“.
Unterdessen bessert sich nach Aussage der Beobachter die die Lage der seit dem 16. Dezember in der Pfarrei der „Heiligen Teresa vom Kinde Jesu“ in Duékoué in der Diözese Man untergebrachten Vertriebenen, deren Zahl von 15.000 auf 6.000 gesunken ist. Für diese Menschen hatte auch Papst Benedikt XVI. Spenden bereitgestellt (Fidesdienst, 05/02/2011).
Die politische und institutionelle Auseinandersetzung hat verheerende Auswirkungen auf die Volkswirtschaft des Landes. Wie der Beobachter gegenüber dem Fidesdienst betont, bleiben die meisten Banken geschlossen, „Was dazu führt, dass die Bürger ihre Geld für nicht abheben können. Das Embargo der Europäischen Union im Hinblick auf den Verkauf von Kakao aus Cote d’Ivoire, das Gbagbo zum Rücktritt bewegen soll, zeigt erste Auswirkungen. Einige Hersteller sehen sich gezwungen, ihre Produkte zu niedrigen Preisen an Burkina Faso zu verkaufen, von wo aus der Kakao über die Häfen in Liberia oder Ghana auf die internationalen Märkte gelangt.“ (LM) (Fidesdienst, 02/03/2011)


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