AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Zivilbevölkerung flieht aus den von Ausschreitungen betroffenen Stadteilen Abidjans

Dienstag, 1 März 2011

Abidjan (Fidesdienst) – „Die Unruhen in den Stadtvierteln Abobo und Adjamé in Abidjan halten an und die Ausgehsperre wurde um weitere zwei Tage verlängert. Die Einwohner der Stadtviertel fliehen unterdessen aus den betroffenen Stadtvierteln, in denen sich die Soldaten Gbabgbos und die Alassane Ouattara nahe stehenden ehemaligen Rebellen bekämpfen“, so ein Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in Abidjan, der Wirtschaftsmetropole von Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste).
„Die Einwohner der Stadteile Abobo und Adjamé versuchen in anderen Teilen von Abidjan unterzukommen, wo es noch keine Ausschreitungen gibt, und dort vorübergehend bei Angehörigen und Freunden zu wohnen. Die Lage ist dramatisch, denn wer seine eigene Wohnung verlässt, lässt dort oft das wenige, was er besitzt zurück, weil er es nicht mitnehmen kann“, so der Beobachter zum Fidesdienst.
„Das Stadtviertel Abobo ist zur Hochburg der Rebellen der Forces Nouvelles geworden, die Ouattara unterstützen. Sie sind nicht leicht zu erkennen, denn sie tragen keine Uniform“, so der Beobachter weiter. In der Rebellenbewegung „Forces Nouvelles“ schlossen sich verschiedene Rebellengruppen zusammen, die seit 2002 den Norden von Cote d’Ivoire kontrollierten.
Im Land sind auch Einheiten der Vereinten Nationen (ONUCI) sowie französische Soldaten stationiert, zu unter den Anhängern Ouattaras zunehmend auf Ablehnung stoßen, nachdem die internationale Staatengemeinschaft Ouattara offiziell als Gewinner der Präsidentschaftswahl vom 28. November 2010 anerkannte.
„Die von Gbagbo kontrollieten Medien greifen die Soldaten der Vereinten Nationen und Frankreichs weiterhin an und beschuldigen sie, auch Zivilisten anzugreifen. Es handelt sich dabei um eine Strategie, die die Vereinten Nationen in Ungnade bringen soll, die den Sieg Ouattaras anerkennt. Dies führt dazu, dass die Anhänger Gbagbos sie Fahrzeuge der UN blockieren oder zum Teil sogar in Brand stecken“, so der Beobachter zum Fidesdienst.
Unterdessen verlängerte die Afrikanischen Union die Mittlermission der vier afrikanischen Präsidenten (vgl. Fidesdienst vom 28/02/2011), die ursprünglich am 28. Februar ablaufen sollte, bis Ende März. (LM) (Fidesdienst, 01/03/2011)


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