ASIEN/BANGLADESCH - Dorf in Brand gesteckt: Christliche Angehörige eines tribalen Volksstamms von muslimischen Siedlern vertrieben

Montag, 21 Februar 2011

Chittagong (Fidesdienst) – Bei einem Brandanschlag auf das Dorf Ragioapara in der Bergregion Rangamati (Diözese Chittagong) wurden Dutzende dort wohnhafte Mitglieder eines tribalen Volkstamms verletzt und vertrieben. Bei den Einheimischen, die von muslimischen Siedlern vertreiben wurden, handelt es sich um Buddhisten, Hindus und Christen, die ethnischen Minderheiten angehören: dies teilt die bischöfliche Kommission für „Gerechtigkeit und Frieden“ dem Fidesdienst mit. Am vergangenen 17. Februar hatten rund 300 Siedler, die sich des Ackerlandes bemächtigen wollen, den Anschlag auf das Dorf organisiert. Dabei zählten sie auf die Komplizenschaft der lokalen Polizeibeamten. Andere ähnlichen Fälle wurden in den vergangenen Tagen aus der Region Gulishakhali gemeldet: hier kam es ebenfalls zu Gewalt und Menschenrechtsverstößen zu Lasten der Minderheiten.
„Man hat unsere Häuser und unsere kleinen Geschäfte in Brand gesteckt“, so ein Augenzeuge in einem Bericht, der dem Fidesdienst vorliegt. In vielen Fällen gelingt es muslimischen Siedlern Angehörige ethnischer Minderheiten zu vertreiben, da die Rechte dieser Minderheiten von vielen, darunter auch staatliche Beamte, nicht respektiert oder garantiert werden.
Der Anwalt King Davisish Roy, der ebenfalls einem tribalen Volk angehört wandet sich in einem offenen Brief an die Behörden des Landes und an die Nationale Kommission für Menschenrechte in Bangladesch, in dem er vor allem auf die „Komplizenschaft der Polizeibeamten“ hinweist. Im Zusammenhang mit der Episode in Ragipara fordert er Ermittlungen, die zu einer Identifizierung und Verurteilung der Schuldigen führen. Die Regierung fordert er auf für den Schutz der Rechte von Bürgern einzutreten, die religiösen oder ethnischen Minderheiten angehören. (PA) (Fidesdienst, 21/02/2011)


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